„Das ewige Leben“ von Wolfgang Murnberger


Josef Hader alias Simon Brenner. Zum vierten Mal schlüpft der Kabarettist in seine Paraderolle. Copyright: Majestic/ Patrick Wally

Josef Hader alias Simon Brenner. Zum vierten Mal schlüpft der Kabarettist in seine Paraderolle. Copyright: Majestic/ Patrick Wally

Weniger Bürokratie, mehr Persönlichkeit

In „Das ewige Leben“ übernimmt Josef Hader zum vierten Mal in die Rolle des abgebrannten, ehemaligen Polizisten und Privatdetektiv Brenner, der notorisch pleite ist, sich aber nicht verbiegen lässt. Wolf Haas erschuf die Figur Brenners in seinen erfolgreichen Romanen, von denen seit 1996 acht Titel erschienen sind. Die Handlung in „Das ewige Leben“ von 2003 ist verhältnismäßig weniger brutal als in den vorangegangen Verfilmungen.

Brenner besitzt nichts als sein verlottertes Elternhaus und da er vom Arbeitsamt nichts zu erwarten hat, muss er in seine Heimatstadt Graz zurückziehen, obwohl er das nie wieder tun wollte. Aus gutem Grund: Mit Graz verbindet er unangenehme Erlebnisse, die bis in die 1970er Jahre zurückführen und zwei seiner ehemaligen Freunde involvieren, die noch vor Ort leben. Als Brenner einen von ihnen, den ehemaligen Polizisten Köck, der sich mittlerweile als wenig erfolgreicher Antiquitätenhändler verdingt, besucht, nehmen die Ereignisse ihren turbulenten, irrationalen Lauf.

Das Filmplakat zu "Das ewige Leben".

Das Filmplakat zu „Das ewige Leben“.

Köck überrascht Brenners Auftauchen: „Haben wir Studententreff?“ – „Wir haben nicht studiert“, entgegnet Brenner. Er will nur seine alte Waffe verkaufen. Köck bietet die Pistole ungefragt einem gemeinsamen Bekannten an, der wie er selbst ebenfalls ein Exemplar des gleichen Modells besitzt. Es handelt sich um den Polizeipräsidenten Aschenbrenner, auch ein Freund aus früher Zeit, den Brenner offensichtlich verachtet. Eine Begegnung mit Aschenbrenner lässt sich nicht mehr vermeiden und eskaliert, als dieser ihm eine Waffe an die Schläfe hält. Brenner schlägt den Versöhnungsversuch aus. Wenn er auch nichts geworden sei, freue er sich doch, dass er nicht so geworden sei wie Aschenbrenner.

Kaum wieder allein, plagt Brenner ein Migräneanfall. Er lädt seine Waffe und schießt im letzten Moment nicht auf die Katze, die beim Fressen ein für ihn fürchterliches Geräusch macht, sondern reflexartig sich selbst in den Kopf. Als er im Krankenhaus aufwacht, erinnert er sich nicht mehr an den Tathergang. Er glaubt, von Aschenbrenner angeschossen worden zu sein und spinnt eine Verschwörungstheorie. Seine betreuende Psychologin kann ihn nicht vom erfolglosen Selbstmord überzeugen, erkennt aber die Protagonisten seiner wirren Theorie, zieht falsche Schlüsse und begeht den ersten Mord einer Reihe. Die Ärztin entpuppt sich sowohl als die weit jüngere Ehefrau von Aschenbrenner, als auch als Tochter des gemeinsamen Jugendschwarms der beiden Männer. Um sich und seine Frau zu schützen, geht der herzkranke Aschenbrenner wörtlich über Leichen und gerät schließlich auch mit Brenner aneinander.

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