„Finsterworld“ von Frauke Finsterwalder


Am Ende sitzt der Bär auf der Parkbank. Foto: Alamode Film

Am Ende sitzt der Bär auf der Parkbank. Foto: Alamode Film

Fix und Foxi auf KZ-Besuch

Ein devoter Fußpfleger, der sich vor deutschen Volksliedern ekelt, ein unschuldiger Geschichts-Lehrer, der von seinen Schülern mit „Heil Hitler“ begrüßt wird, und ein Polizist, der ganz gerne in ein flauschiges Bärenkostüm schlüpft – willkommen im Universum von Christian Kracht, dem Bestseller-Autoren von „Faserland“ und „Imperium“. Der gebürtige Schweizer schrieb das Drehbuch zu „Finsterworld“ für seine Frau, Frauke Finsterwalder.

Natürlich fängt alles in einem dunklen Wald an. Dort findet ein namenloser Einsiedler einen Raben, den er mit in seine Hütte nimmt. Später wird dieser Mann aus Wut über die Ermordung seines Rabens selbst zum Mörder. Er erwischt nämlich die Eltern eines fiesen Schülers, der seine Mitschülerin auf einem Ausflug in den Verbrennungsofen eines KZs einsperrt und die Tat seinem Lehrer in die Schuhe schiebt. Doch neben den aus der Zeit gefallenen Schuluniformen und den paar typisch krachtschen Dialogen, die aus den Mündern der Protagonisten meist wie abgelesene Phrasen klingen, bleibt nicht viel vom Stilwillen des Skandal-Schriftstellers. Zwar schimmert in den Dialogen hier und da Krachts eigenwillige Kritik vom Ist-Zustand der deutschen Republik hervor – und der provokante Flirt mit dem Dritten Reich ist ebenfalls Programm -, doch das Spielfilmdebüt von Frauke Finsterwalder als Gesamtkunstwerk ist eher ein homogenes Gemisch aus erzähltechnischer Richtungslosigkeit und filmästhetischer Unentschiedenheit.

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