„FM-Biography“ von Matthias Fritsch (Nov13)


"FM-Biography" von Regisseur und Open Screening-Mitbegründer Matthias Fritsch ist unser Open Screening Kurzfilm im November.

"FM-Biography" von Regisseur und Open Screening-Mitbegründer Matthias Fritsch ist unser Open Screening Kurzfilm im November.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach dem Screening mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

Berliner Filmfestivals präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach „Clown Composition“ von Marcus Fjellström im September und „Infinity“ von Regisseur Sjors Baarveld im Oktober, stellen wir euch im November gleich zwei Versionen des Kurzfilms „FM-Biography“ von Filmemacher und Open Screening-Legende Matthias Fritsch vor, der bereitwillig unsere Fragen beantwortet hat. Viel Vergnügen.

Worum geht es in deinem Film FM Biography?
Matthias Fritsch:
FM-Biography“ basiert auf dem gleichnamigen polnischen Gedicht von Agnieszka Wolny-Hamkało, das ein Lebensgefühl zwischen Kindheit und Erwachsenwerden beschreibt. Der Poesiefilm ist stark an gängige Roadmovie-Ästhetik angelehnt, die wir alle aus dem Kino kennen. Es gibt keinen festen Handlungsstrang, da er das Gedicht reflektieren soll. Durch das Einladen von mehreren Musikern, die unabhängig voneinander eigene Soundtracks komponierten, werden unterschiedliche Versionen des Filmes erzeugt und so der Transformationsprozess von einem Medium ins nächste und der Einfluss von verschiedenen Künstlern bei der Mitarbeit am selben Stoff thematisiert.

Wie ist die Idee dazu entstanden?
Ich wurde von der Literaturwerkstatt Berlin eingeladen im Rahmen eines Austauschprojektes ein polnisches Gedicht meiner Wahl zu verfilmen. Da ich dies in einer kurzen Pause zwischen zwei längeren Auslandsaufenthalten umsetzen musste, aber auch Zeit mit meiner Tochter verbringen wollte, dachte ich: warum verbinde ich nicht einfach diese beiden Dinge und nehme Mila zum Filmdreh nach Polen mit. Als ich dann auf das Gedicht „FM-Biography“ von Agnieszka Wolny-Hamkało stieß, die unter anderem auch für Kinder schrieb, kam mir die Idee, Mila auch gleich vor die Kamera zu stellen! Nachdem es für die polnischen Partner schwierig war, ein zweites Mädchen in Polen zu finden, nahm ich kurzerhand auch noch meine Nichte Johanna mit, die auch schon etwas Kameraerfahrung hatte. Da ich viel mit Versionen arbeite, lag es nahe, dass es als Ergebnis mehr als nur einen Film geben wird.

Wie wurde gedreht?
Die Ausrüstung war sehr unscheinbar: eine kleine gehackte Lumix GF3 mit manueller 50mm-Festbrennweite und einem extra Handgriff, weil die Kamera so extrem klein war. Dann sind wir einfach wie Touristen durch die Gegend gefahren und haben ein paar geeignete Orte besucht, die uns der Fahrer vorher empfohlen hatte.

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