„Même Pas Peur“ von Mathilde Babo (Nov14)


Regisseurin Mathilde Babo nimmt sich in "Même Pas Peur" die alptraumhaften Fantasien ihres kleinen Bruders zum Thema.

Regisseurin Mathilde Babo nimmt sich in „Même Pas Peur“ die alptraumhaften Fantasien ihres kleinen Bruders zum Thema.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

Berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach Boris von Frederik Bösing im September und „The Double Woman“ von Regisseurin Carla B. Guttmann im Oktober, präsentieren wir im November „Même Pas Peur“ von Mathilde Babo.
Viel Vergnügen mit dem Kurzfilm und unserem Filmemacher-Interview.

Worum geht es in deinem Film?
Mathilde Babo:
Même Pas Peur“ ist eine Kurzdokumentation über die inneren Monster, die mein kleiner Bruder in sich trägt. Seine Zeichnungen und der Klang seiner Stimme machen den Film zu einer Reise durch seine Vorstellungskraft, seine Ängste und seine Fantasien. Schon in seiner ganz frühen Kindheit hat er ein besonderes Zeichentalent entwickelt und nutzt dieses Medium wie eine Art Katharsis, um seine Ängste zu entladen. Deshalb heißt der Film „Même Pas Peur“ – das ist die französische Variante des kindlichen Ausrufs „Ich bin habe keine Angst!“.

Wie ist die Idee dazu entstanden?
Was mich am Filmemachen interessiert ist die Möglichkeit, die Fantasie der Menschen mit Bildern und Sounds zu erforschen und neu zu kreieren. Mein letzter Film handelte zum Beispiel davon, wie sich Immigranten nach einer Weile im Exil ihre verlorene Heimat in ihrem Kopf vorstellen bzw. rekreieren.
Diesen Film wollte ich machen, um in den Kopf meines Bruders zu gelangen. Ich wollte seine Zeichnungen zum Leben erwecken und die Erfahrungen, die er hatte, als er die Bilder geschaffen hat, erlebbar machen. Ich mag bei ihm diese Mischung aus Unschuld und Monstrosität und dachte, es wäre interessant, darüber einen Film zu machen.

Wie wurde gedreht?
Technisch wurde der Film auf sehr einfache Art gemacht. Ich habe mit einer Canon 550D gefilmt und das Mikrofon meines iPhones für die Aufnahmen seiner Stimme benutzt.

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