„Même Pas Peur“ von Mathilde Babo (Nov14)


Schauplatz ist das Kinderzimmer.

Schauplatz ist das Kinderzimmer.

Wie war die Arbeit am Film?
Beim Drehen im Zimmer meines Bruders wollte ich durch unscharfe Einstellungen und Nahaufnahmen den Eindruck erzeugen, dass man sich Stück für Stück in seinen Kopf bewegt. Ich habe außerdem mit den Reflektionen im Fenster gearbeitet und versucht, eine beunruhigende Atmosphäre zu erzeugen. Was den Klang seiner Stimme betrifft: Es war kein Interview im üblichen Sinne. Im Grunde habe ich schon seit zwei Jahren immer kurz bevor er zu Bett ging Aufnahmen gemacht, schon bevor ich die Idee hatte, diesen Film zu machen. Deshalb klingt er im Film so spontan.
Der Schnitt war tatsächlich die Hauptarbeit. Ohne ein Script zu arbeiten, wie man es z.B. bei einem fiktionalen Film tun würde, hatte zur Folge, dass ich die Geschichte aus einer unglaublichen Menge Rohmaterial entwickeln musste. Ich musste aus vielen Stunden Audioaufnahmen und hunderten von Zeichnungen wählen. Die Arbeit am Ton war von entscheidender Bedeutung – die atmosphärischen Sounds, das Flüstern, das Kratzen der Stifte … Der Sound ist im Film das Element, das die Erzählstruktur schafft und die Spannung hält.

Regiseurin Mathilde Babo im Publikumsgespräch nach dem Screening.

Regiseurin Mathilde Babo im Publikumsgespräch nach dem Screening.

Wo wurde der Film bislang gezeigt, bzw. wo wird er in Zukunft zu sehen sein?
Der Film wurde auf einigen Festivals in Frankreich gezeigt („Escales Document“ in La Rochelle, „Esrans Document“ in Arcueil …) und lief beim Open Screening im Sputnik Kino in Berlin. Er war außerdem in der ersten Runde von „Inracourts“, einem Kurzfilmwettbewerb des Senders France 2.

Ist ein neues Projekt in Planung?
Momentan arbeite ich an einer Radio-Dokumentation über eine Musiktherapeutin, die in einem französischem Krankenhaus versucht, den Zustand der Patienten mit den Klängen von Musik zu verbessern. Ich interessiere mich sehr für Hörbeiträge, weil sie die Vorstellungskraft des Publikums fordern und fördern. Bei bestimmten Themen finde ich es spannender, ausschließlich mit Klang und nicht mit Bildern zu arbeiten.

Open Screening im Kino Sputnik.

Open Screening im Kino Sputnik.

Das nächste Open Screening

… findet am Mittwoch, den 19. November 2014, im Sputnik Kino Kreuzberg statt.
Filmabgabe ab 20 Uhr, Screenings ab 20.30 Uhr.
Mögliche Formate: Blu-ray, DVD, AVI, MPG2, MOV, MPG4 sowie alles, was der VLC-Player abspielt … und VHS.

Der Eintritt ist wie immer für Filmemacher und Publikum frei.

Mehr zum nächsten Open Screening bei Facebook und auf www.openscreening.de.

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