„Paul der Gaul“ von Beniamin Forti (Mai 2013)


An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach dem Screening mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.
Berliner Filmfestivals präsentiert von nun an einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne.
Nach Daniel Hartmanns „Aufnahme Ende“ im April, stellen euch die Open Screening-Macher im Mai „Paul der Gaul“ von Regisseur Beniamin Forti vor.

Worum geht es in deinem Film?
Beniamin Forti:
Paul der Gaul ist ein fröhlicher Gaul, der in verschiedene knifflige und problematische Situationen gerät, sei es alleine oder mit seinen Freunden. Die schwierigen Umstände machen es notwendig, dass er sich eine Lösung überlegt. Der jeweiligen Situation angepasst, versucht er, mit den ihm entsprechenden Hilfsmitteln, die beste Lösung zu suchen: Ein Zeugnis der Subjektivität seiner Entscheidungen. Ob im Kino, beim Spaghettikochen oder als schüchternes, verliebtes Pferd: Paul hat die zündende Idee.

Wie ist die Idee dazu entstanden?
Im neunten Schuljahr war der Französisch-Unterricht nicht fesselnd genug, so entstanden kurze Comicstrips mit dem Namen „Paul der Gaul„. Mit großer Begeisterung zeigte ich meinen Mitschülern neue Episoden und überraschte sie mit der immer gleichen Pointe. Später bereitete ich die Comics für die Maturaarbeit (schriftliche oder produktorientierte Abschlussarbeit im letzten Schuljahr) auf, in der ich mich für einen Zeichentrickfilm entschloss.

Wie wurde gedreht?
Per Flash-Animation, ich habe die Figuren ausgearbeitet, animiert und eine Bibliothek von Animationen erstellt, auf die ich jeweils zurückgreifen konnte. So hatte ich eine Palette von „Paul der Gaul„-Animationen: gehend, stehend, sprechend, weinend etc. Im Verlauf der Episoden wuchs die Bibliothek. Natürlich entstanden viele Details auch spezifisch für einen gewissen Moment, aber auf diese Weise kam ich verhältnismäßig rasch voran. Schließlich sprach ich alle Stimmen und spielte zum Abschluss alle Musik ein.

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