Die diesjährigen Preisträger der Cinema for Peace Gala


Leonardo DiCaprio und Christopher Lee at Cinema For Peace 2010

Unter dem Motto „Versöhnung – Reconciliation“ der diesjährigen Cinema for Peace-Gala wurden am vergangenen Montag Abend (15.Februar) im historischen Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin kritische Filmschaffende aus aller Welt geehrt, deren Produktionen dazu beigetragen haben, Aufmerksamkeit für gesellschaftlich brisante und oftmals zu wenig beachtete Themen zu schaffen. Im Zentrum standen in diesem Jahr die Länder Israel/Palästina, Nordirland sowie Tibet und die Themen „Kulturelle Identität„, „Umwelt“ sowie „Internationales Recht„.

Zu den insgesamt 650 Gästen zählten zahlreiche nationale und internationale Gastgeber und Laudatoren aus Politik, Wirtschaft und Kultur wie u.a. Catherine Deneuve, Leonardo DiCaprio, Liam Neeson, Sir Christopher Lee, der Musiker und Aktivist Sir Bob Geldof oder der Umweltaktivist Sebastian Copeland. Internationale Ehrengäste waren der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow und der Chefankläger des Internatinalen Strafgerichtshofs in Den Haag, Luis Moreno-Oocampo.

Gorbatschow und DiCaprio ehren Berlinger

Leonardo DiCaprio und Michail Gorbatschow überreichten den International Green Film Award an US-Regisseur Joe Berlinger für seinen Film „Crude„, der von einem Prozess Zehntausender Ecuadorianer gegen einen Ölkonzern erzählt. Der prestigeträchtige Preis zeichnet Persönlichkeiten der Internationalen Filmindustrie aus, die einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz geleistet haben und/oder sich auf diesem Gebiet in außergewöhnlicher Weise engagiert haben.

Michael Hanekes (Regie) und Stefan Arndts (Produzent) Oscar-Anwärter „Das weiße Band“ wurde der Most Valuable Movie of the Year Award verliehen. Der Preis für den besten Dokumentationsfilm ging an „The Picture of the Napalm Girl“ des deutschen Produzenten Marc Wiese. Der Film „Children of War“ von US-Produzent Bryan Single über Kindersoldaten wurde mit dem Gerechtigkeitspreis ausgezeichnet.

Dalai Lama Tibet

Darüber hinaus wurden die Filme “ The Stoning of Soraya M.“ von Regisseur Cyrus Nowrasteh und „Women in Shroud“ von Farid Haerinejad und Mohammad Reza Kazemi mit dem Justice Award ausgezeichnet. Der Film „Tibet in Song“ des Regisseurs Ngawang Choephel erhielt den International Human Rights Award. Oscar-Preisträger Danis Tanovic (Regisseur), Cedomir Kolar (Produzent) und Sir Christopher Lee (Schauspieler) wurden für ihren Film „Triage“ mit dem Preis für die wertvollste Arbeit des Jahres ausgezeichnet. „Five Minutes of Heaven“ mit Schauspieler Liam Neeson wurde mit dem Award for Reconciliation geehrt. Der Ehren-Award ging an Laura Waters Hinson für ihren Film „As we forgive“ und an den Präsidenten von Ruanda, Paul Kagame.
Eine wahre Flut von Preisen insgesamt, bei denen ab und an das Gefühl aufkam, dass der Zweck der „guten Sache“ die Mittel heiligte und auch mal eben ein Preis neu geschaffen wurde, wenn denn die auszuzeichnende Person gerade in Berlin präsent war und sich in deren Dienst zu stellen bereit war.

Catherine Deneuve at Cinema For Peace

Insgesamt sind im Rahmen der Cinema for Peace-Gala in acht Jahren mehr als drei Millionen Euro für den guten Zweck gesammelt und unabhängig testiert worden, was einigen Kritikern ein wenig zu wenig erscheint, im Vergleich mit dem gigantischen Aufwand der Show. Die Gala versteht sich als Geburtshelfer förderungswürdiger Projekte und als Plattform für freien Meinungsaustausch.