Drei Filme über Tijuana im Babylon


Am 17., 18., und 23. August sind im Kino Babylon:Mitte am Rosa-Luxenburg-Platz gleich drei Filme zu sehen, die sich mit der mexikanischen Grenzstadt Tijuana beschäftigen. „Welcome To Tijuana“ (D 2008, R: Joerg Steineck, Nicolas Martin, DV, 39 Min, Span/Engl mdUT), „Que suene la calle“ [Let the Street be Heard] (Mex 2006, R: Itzel Martinez) und „Transgresiones“ [Überschreitungen] (D 2006, DV, 35 Min, Span mdUT) von Diana Grothues und Florian Geierstanger.

Wir konnten Regisseurin Grothues, die bei den Filmvorführungen – wie die anderen Regisseure auch – vor Ort sein wird, noch kurz vor knapp einige Fragen zum Film stellen…
Berliner Filmfestivals: In welchem Moment kam dir die Idee einen Film in Mexiko zu drehen?
Diana Grothues:
Den ersten Gedanken daran hatte ich 2005, bei meinem ersten Besuch dieser spannenden Grenzstadt. Schon damals bin ich in nur einer Woche mit zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern vor Ort in Kontakt gekommen. Gefestigter hat sich dann die Idee als klar war, dass ich 2006 im Rahmen einer Forschungsreise der FU Berlin für zwei Monate in Tijuana sein würde. Als sich dann auch noch Florian Geierstanger, mein Filmkollege, von meinen Erzählungen über Tijuana mitreißen ließ, konnte es losgehen.

BF: Wieso diese Protagonisten?
Grothues:
Die Auswahl fand ziemlich willkürlich statt. Wir haben den Film in knapp drei Wochen gedreht mit der Idee ein Portrait der Stadt zu machen durch die Augen und Arbeiten der dortigen Künstler. Wir haben mehr als zehn Personen Interviews geführt und wurden praktisch immer weitergereicht. So haben wir die bekanntesten und spannendsten Künstler Tijuanas innerhalb kürzester Zeit kennengelernt von Schriftstellern und Konzeptkünstlern bis hin zu Mitgliedern des Nortec-Collectives. Aus technischen oder inhaltlichen Gründen konnten wir dann leider nicht alle Interviews verwenden.

BF: Wird der Film auch noch auf Filmfestivals zu sehen sein?
Grothues:
Der Film lief bereits 2009 auf dem Festival „Artefacto“ in Logroño (Spanien). Weitere Festival-Einreichungen sind vorerst nicht geplant. Der Film ist ja bereits 2007 fertiggestellt worden und lief auf Konferenzen, in Universitäten, auf politischen Themenabenden zu „Grenzen“ und im vergangenen Januar im Lichtblick-Kino in Berlin.

Kurzinhalt von „Transgresiones“:
Der Vorhang hebt sich, die Grenzen fallen: eine Stadt zwischen dritter und erster Welt. Ein Stück für zwei Fotografen, drei bildende Künstler und vier Schriftsteller, interpretiert von zwei Europäern. Ein Gärtner baut einen japanischen Zen-Garten aus Hitachi-Fernsehern. Eine junge Frau fotografiert den Weltraum in einer Lagerhalle. Eine Schriftstellergruppe verkauft Gedichte in einem Imbissstand und ein Literaturprofessor spricht mit den Raben. Der Grenzraum ist geöffnet, der Vorhang fällt.

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