Filme des Großherzogtums


House of Boys Plakat

House of Boys Plakat

Eine halbe Million Menschen bevölkern das Großherzogtum Luxemburg, das zweitkleinste Land der EU, welches an Belgien, Deutschland und Frankreich grenzt. Wie vital die Filmindustrie des Landes ist, zeigt die Filmwoche Luxemburg ist Film, die sich zwischen dem 18. und 24. Oktober auf mehrere Berliner Kinos verteilt. Damit soll laut Organisator Thomas Küchenberg „einem möglichst breiten und durchmischten Publikum“ (hier das ganze Interview mit Küchenberg) die Möglichkeit gegeben werden, den Luxemburger Film zu entdecken.
Zum Auftakt der Filmwoche findet am Montag den 18. Oktober im Kino International die Eröffnungsgala mit der Premiere (Start in Deutschland am 2. Dezember) des Spielfilms „House of Boys“ des Regisseurs Jean-Claude Schlim statt. Der Film erzählt die Geschichte eines jungen Luxemburgers, der nach Amsterdam zieht und dort ein neues Leben entdeckt. In Hauptrollen sind Layke Anderson, Udo Kier und Luke Wilkins, sowie Stephen Fry und Ex-BroSis-Sänger Ross Anthony in Nebenrollen zu sehen. Im International ist der „Mongay“ etabliert, eine schwule Kinoreihe, in die nun auch der Festivalbeitrag „House of Boys“ samt seinem Vorfilm „Ferkel“ integriert wurde. Nach dem Film wird die Festival-Eröffnung gebührend gefeiert.

In den folgenden Tagen leuchtet das neue Festival das Schaffen der luxemburgischen Filmindustrie aus, welches eng mit der Luxemburger Filmförderung verknüpft ist, die in diesem Jahr in 20-jähriges Jubiläum feiert. Dessen Bandbreite reicht von dem für den Oscar eingereichten „Réfractaire„(von Nicolas Steil) über „Hochzäitsnuecht“ von Pol Cruchten, der erste Spielfilm in Luxemburger Sprache, der in die offizielle Auswahl des Festivals in Cannes eingeladen wurde, bis hin zu Dokumentarfilm, Musikfilm und der Kuriosität, die das Festival als „Crazy Cinématographe“ überschreibt. Dahinter verbirgt sich europäisches Jahrmarktkino der Jahre zwischen 1895 und 1910. Diese hat die Cinémathèque Luxembourg in diversen Filmarchiven entdeckt. Zu bestaunen sind frühkinematographische Raritäten aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, die bei Jahrmärkten vorgeführt wurden und für die frühen Jahre des Kinos stehen.

Das gesamt Programm der Luxemburger Filmwoches findet ihr hier.