11mm 2011: Festivalbericht


Meisterliche Preisträger

11mm_2011 © by Doro Tuch / www.raumradar.de

11mm_2011: Regisseurin Tanja Bubbel im rbb-Interview

Letztlich musste aber auch sie sich Tanja Bubbels Doku „Die schönste Nebensache der Welt“ geschlagen geben, das die Gunst des Publikums für sich erringen konnte. Im letzten Jahr hatte sie noch im Kampf um den traditionellen Publikumspreis des Festivals, Die Goldene 11, den Vereins-Dokus „Hoffenheim – Das Leben ist kein Heimspiel“ und „Eisern Vereint!“ über Union Berlin geschlagen geben müssen. Diesen Hauptpreis konnte sich in diesem Jahr Johannes Greberts Doku „Meister vs. Meister“ sichern. Sein Film, der ein Spiel von Handwerksmeistern gegen Fußball-Welt und Europameister wie Mario Basler, Horst Eckel, Andi Brehme und Sepp Maier zum Thema hatte, profitierte ganz sicher vom Stargast Sepp Maier, der die Fußballfilm-Freunde am Festivalmontag besuchte und von jung bis alt für glückliche, funkelnde Augen sorgte.

Filmszene: "Tom meets Zizou"

Filmszene: "Tom meets Zizou"

Überhaupt sind es neben den immer wieder tollen Filmen, die über König Fußball gedreht werden, die Festivalgäste, die bei den 11mm-Abenden für unvergessliche Momente sorgen. Zu denen zählte ganz sicher der Eröffnungsabend mit der Weltpremiere von Aljoscha Pauses (Langzeit-)Doku „Tom Meets Zizou„, in der der Grimme-Preisträger den Fußballer Thomas Broich über zehn Jahre begleitete. Broich galt nach seinem Wechsel vom zweitklassigen Burghausen ins Rampenlicht zu Borussia Mönchengladbach als Shooting Star und Hoffnungsträger. Doch der junge Broich interessierte sich neben dem Platz für ganz andere Dinge als die meisten seiner Mitspieler. Die Medien inszenierten ihn als kickenden Philosophen, der Musik machte und Bücher las. Broich gefiel sich darin. Doch als er sportlich nicht mehr überzeugte begannen die Probleme. Wechsel nach Köln und Nürnberg brachten keine Besserung und der Mensch Broich verlor die Freude an Beruf und Dasein, wandelte an der Grenze zu Depression.

Erst ein Wechsel nach ins australische Brisbane erlöste ihn von seinen Qualen. Gelöst spielt der etwas andere Fußballer dort wie zu besten Zeiten wieder auf und konnte prompt die australische Meisterschaft erringen. Was für ein Happy End für Broich und Pauses Film. Das Publikum zeigte sich begeistert vom anwesenden, sympathischen Mann, der seinen Film an diesem Abend zum ersten Mal sah, der in jungen Jahren so viel erlebt hat und nun offenbar endlich sein Glück gefunden hat.

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