sehsüchte 2011 in den Thalia Kinos Potsdam


sehsüchte Plakat 2011

sehsüchte Plakat 2011

40 Jahre Studentenfilm

Wer das größte internationale Studentenfilmfestival Europas sucht, wird vom 2. bis 8. Mai 2011 in Potsdam fündig. Sehsüchte findet bereits zum 40. Mal statt. Gegründet wurde es 1972 unter dem Namen FDJ-Studentenfilmtage, die eine interne Leistungsschau der Hochschule für Film und Fernsehen waren. Nach der Wende verschwand das Festival zunächst, bis es 1995 wiederbelebt wurde und bis heute in den Thalia Kinos und der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) in Potsdam-Babelsberg stattfindet. Dem Jubiläum entsprechend gab es in diesem Jahr vorab über 1200 Einreichungen, von denen 70 Filme aus 25 Ländern für den offiziellen Wettbewerb ausgewählt wurden. Die kommenden Preisträger werden aus den Sektionen Spielfilm, Animationsfilm, Dokumentarfilm, Musikvideo, Kinderfilm, Produzentenpreis und „Fokus“ Türkei ermittelt.

Der „Fokus“ bildet seit mehreren Jahren eine eigene Sektion innerhalb des Festivals, der es dem Veranstalter wie auch den Filmemachern ermöglicht, eine bestimmte Region der Erde für sieben Tage in den Mittelpunkt zu rücken. Inhaltlich haben sich die zumeist jungen Filmemacher auf vielfältige Weise mit den gesellschaftlich relevanten Themen „Grenzen und deren Überschreitung“, „Europa als Ort der Privilegien“ oder schlicht dem „Altwerden“ auseinandergesetzt.

Während in den Thalia Kinos neben den Filmvorführungen auch die feierliche Festivaleröffnung (2. Mai) stattfindet, werden in den Räumlichkeiten der HFF alle Veranstaltungen des Rahmenprogramms ausgerichtet. Zu nennen sind hier: die Eröffnungsgala, der Writer`s day, eine Jubiläumsdiskussion, die Retrospektive zu Wim Wenders, eine Jubiläumsausstellung und drei verschiedene Workshops zu den Themen Kamera, Ton und Postproduktion sowie die Abschlussparty.

Am Freitag (6. Mai) zeigt sehsüchte in der HFF „Konrad Wolf“ verschiedene Filme von Wim Wenders. Den Anfang der Reihe macht „Palermo Shooting (2008). Danach werden zwei Kurzdokumentationen aus Wenders‘ Werk in den Mittelpunkt gerückt, in denen er sich jenseits der großen Bühne mit den Geschehnissen im Kongo auseinandersetzt. „Invisible Crimes“ (2007) entstand in Zusammenarbeit mit „Ärzte ohne Grenzen“, der dreiminütige „War In Peace“ (2007) war Teil von „Chacun son Cinéma“, einem gemeinsamen Projekt von über 30 Regisseuren für das 60. Jubiläum der Filmfestspiele in Cannes. Um 19.45 Uhr wird im 3D Kino der HFF „Pina„, Wenders Hommage an die Grand Dame des Tanztheaters Pina Bausch, gezeigt. Wim Wenders lädt im Anschluss an die Vorführung zum Publikumsgespräch.

In zwei Filmblöcken wird zudem auf die Highlights der Festivalgeschichte zurückgeblickt: „40 in 4“ zeigt in vier Stunden ein Best Of aus 40 Jahren Festivalgeschichte. Welche Filme im Anschluss an das Festival für den Oscar nominiert wurden, präsentiert „sehsüchte goes to Hollywood.“
Die Ausstellung „40 Jahre sehsüchte“ ist während der gesamten Festivalzeit in der HFF zu sehen. Neben einer Chronik veranschaulichen Anekdoten, Trailer, Plakate und Trophäen die vergangenen Jahrzehnte. Der aktuellen Situation von Studentenfilmfestivals widmet sich die Podiumsdiskussion des Jubiläums. Diskutiert werden die Fragen: „Was ist ihre Funktion heute?“ und „Sind sie wichtiges Sprungbrett oder Papierkorb der A-Festivals?“.

Mathias Klein

sehsüchte, 2. bis 8 Mai, Thalia Kinos, Programm unter www.2011sehsuechte.de