6. Internationale Filmwochen an der FU

Die Welt ist ein Kinosaal


Filmszene: "Nadir and Simin, A Seperation"

Filmszene: "Nadir and Simin, A Seperation"

Die Welt ist ein Kinosaal

Vom 2. bis 11. November finden an der Freien Universität Berlin zum sechsten Mal die Internationalen Filmwochen statt. Das Filmfestival, das vom Asta der Freien Universität konzipiert und ausgerichtet wird, steht unter dem Motto „cross roads, cross borders, cross minds“ und soll einen Beitrag zu Toleranz und kultureller Verständigung leisten.

Bei den diesjährigen Filmwochen werden insgesamt 19 Dokumentar-, Kurz-, und Spielfilme gezeigt, unter anderem der deutsche Kurzfilm „Die Kunst zu leben“ der zum ersten Mal zu sehen ist. Der Film greift das Konzept des Festivals geradezu wörtlich auf: Die Kunst fungiert hier als universelle Sprache, in der sich Menschen unterschiedlichster Herkunft verständigen können. „Die Kunst zu leben“ folgt dem Maler Senol, der seit sieben Jahren in Berlin Kreuzberg lebt, aber die deutsche Sprache nur bruchstückhaft erlernt hat – seine Kunst wird zum Sprachrohr und Sprachmittel, kulturelle Barrieren und Vorbehalte zu überwinden.

Berlin ist auch der Schauplatz dreier weiterer Programmfilme, die sich mit kulturellen und ethnischen Differenzen beschäftigen. Im Zentrum des Films „Bastarde“ steht das Ballhaus Naunynstraße, das sich seit seiner Wiedereröffnung 2008 unter der Leitung von Şermin Langhoff dem postmigrantischen Theater verschrieben hat. Der Film zeigt in Interviewmitschnitten und Bühnenszenen, wie es sich im kulturellen Zwischenraum der Hybridität und des Migrantentums lebt und schauspielert. Auch im Dokumentarfilm „Berlin Song“ repräsentiert Berlin künstlerische Vitalität und Multikulturalität: Sechs Künstler aus verschiedenen, westlichen Ländern komponieren jeweils einen persönlichen Song, der ihr Verhältnis zur Welt- und Hauptstadt reflektiert.

Ganz anders Kaspar Heidelbachs Spielfilm „Berlin 36„, der die Rivalität und Freundschaft zwischen der jüdischen Hochspringerin Gretel Bergmann und ihrer Konkurrentin und Arierin Maria Ketteler kurz vor den Olympischen Spielen 1936 nachzeichnet. Berlin wird hier zum symbolischen Ort, der für den Rassenhass und die menschenverachtende Ideologie des Dritten Reichs steht.

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