16. Videonale im Kino Union
Grenzbereiche zwischen Film- und Videokunst
Das Video ist ein veraltetes Format, das Assoziationen von industriellem Abfall und Müll hervorruft. Die guten Kassetten verstauben in Pappkartons vor sich hin. Dabei lassen sich unter ihnen jede Menge Schätze finden. Die Pfeifer e.V lädt am 25. Februar erneut zur Videonale ins Kino Union. Auch dieses Mal werden sich die Filmemacher an den Grenzbereichen der Film- und Videokunst tummeln und mit der Undeutlichkeit ephemeren Materials zu spielen wissen.
Man könnte auch sagen: „Alles wird gezeigt, jeder kann mitmachen und das Thema ist frei.“ So gibt es zum Beispiel ein „Blinddate„, bei dem eine Frau auf einer Parkbank auf ihre Internetbekanntschaft wartet, um selbstredend essen zu gehen. Es wäre sinnlos, die lange Liste jener Filme zu erstellen, in denen, vom schlechtesten Erotikfilm bis zum subtilsten Autorenfilm, die Darstellung von Natur mit der Darstellung von amoröser Annäherung verbunden wird. Tatsächlich haben wir es mit einem echten kulturellen Stereotyp zu tun, das vom Kino in seinen Bildern seine Deklination erfährt. „Lucky strikes back“ dagegen will den bösen Tabakkonzernen ein wenig auf den Leim gehen. Hier könnte es um die systematische Anwendung medialer Verfahren gehen, die Emotionen einem Tableau gleich mehr oder weniger gelungen in adäquate Gesten packen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, den Zuschauer vor den Langzeitschäden des Tabakkonsums zu warnen. Der „Kindheitstraum“ vom Fliegen vernachlässigt den Inhalt zu Gunsten der Form, um es in pragmatischer Dimension zu präzisieren.
Zu gut deutsch: Die gute alte Trickblende findet ihre Verwendung. Zu dem gibt es bei der mittlerweile 16. Ausgabe des Kurzfilmfestivals sowohl einen Publikumspreis, bei dem per Stimmzettel der Gewinner ermittelt wird, als auch einen Förderpreis, bei dem eine unabhängige Fachjury den Preisträger auskundschaftet und mit 300 Euro beglückt. Mit jeder Menge Popcorn bestückt, hat man garantiert einiges zu lachen. Und zu entdecken!
Joris J.
16. Videonale, Kino Union, 25. Februar, Beginn 20 Uhr, Eintritt 7/5 Euro, www.kulturpfeiffer.de