Hauptpreise gehen nach Russland


Aleksandr Veledinsky sicherte sich mit seinem Werk "Der Geograf, der den Globus austrank" die Lubina, den Hauptpreis des Film Festival Cottbus 2013. Der Film wird Ende November die Russische Filmwoche in Berlin eröffnen. (c) Russische Filmwoche.

Aleksandr Veledinsky sicherte sich mit seinem Werk "Der Geograf, der den Globus austrank" die Lubina, den Hauptpreis des Film Festival Cottbus 2013. Der Film wird Ende November die Russische Filmwoche in Berlin eröffnen. (c) Russische Filmwoche.

Die Lubinas beim Film Festival Cottbus sind vergeben: Gleich zwei der wichtigen Wettbewerbspreise gehen in diesem Jahr nach Russland. Den Hauptpreis sicherte sich Regisseur Aleksandr Veledinsky mit seinem Beitrag „Der Geograf, der den Globus austrank„. Die fünfköpfige Jury um Schauspieler Stipe Erceg (u. a. „Die fetten Jahre sind vorbei„) und Regisseurin Mira Fornay („My Dog Killer„) begründete wie folgt: „Für das Erzählen der Geschichte um einen modernen, russischen Heiligen, verbunden mit der vorzüglichen Beherrschung seines Handwerks und einer großen Verspieltheit, geht der Hauptpreis für den besten Film an Aleksandr Veledinskys ´Der Geograf, der den Globus austrank´.“ Das frisch prämierte Werk wird am 27. November die Russische Filmwoche im Kino International eröffnen.

Den Spezialpreis für die beste Regie erhält Yury Bykov für seinen Spielfilm „Der Major“ (Russland). Die Jury würdigte die „intelligent zurückhaltende und handwerklich hervorragende Beherrschung der Kinosprache“ des Filmemachers und Multitalents Bykov, der neben der Regie auch für die Filmmusik verantwortlich ist und eine der Hauptrollen spielt. Das Werk lief als einziger russischer Beitrag 2013 in Cannes und feierte in Cottbus seine Deutschlandpremiere.

Den Preis für eine herausragende Darstellerin erhält Michaela Bendulová für ihre Rolle der 15-jährigen Ela in „Wunder“ (Juraj Lehotský, Slowakei/Tschechien). Die Jury lobte ihren starken Auftritt und Bendulovás Fähigkeit, einen zerbrechlichen Charakter mit einer tiefen Empfindsamkeit zu verkörpern. Der Preis für einen herausragenden Darsteller geht an Emir Hadžihafizbegović für seinen Auftritt in „Chefurs Raus!“ (Goran Vojnović, Slowenien/Kroatien), der in seiner Rolle als Vater großes Charisma zeigt.

Publikumspreis an Pepe Danquart

Das packende Historiendrama „Lauf, Junge, Lauf“ von Regisseur Pepe Danquart, das das Film Festival Cottbus eröffnete, überzeugte das Festivalpublikum offenbar nachhaltig und sicherte sich den Publikumspreis. Der Preis für den besten Jugendfilm im U18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm geht an den deutschen Spielfilm „Staudamm“ von Thomas Sieben, den Berliner schon bei achtung berlin bewundern durften. Die bi-nationale Schülerjury ehrte die Balance zwischen „einem harten Thema und echten Lebenssituationen wie Freundschaft und Liebe„. Im Wettbewerb Kurzspielfilm überzeugte der Beitrag „Schweinehund“ von Maria Zbąska, die den Hauptpreis entgegennahm. Den ausgelobten Spezialpreis erhält Nargiza Mamatkulova aus Kirgistan für den Film „Silence„.

Weitere Preisträger sind der polnische Regisseur Bodo Kox, der für seinen Beitrag „Das Mädchen im Schrank“ ausgezeichnet wurde. Die FIPRESCI Jury prämiert das Spielfilmdebüt „Der untere Rand des Himmels“ (Rumänien/Moldau) von Igor Cobileanski. Der Beitrag zeige „eine vollendete Vision des Lebens in einer Provinzstadt in Moldawien,“ (…) vermeide „aber die Klischees des postsowjetischen Kinos.“ Der Preis der Ökumenischen Jury von SIGNIS und INTERFILM geht an „Das Verschwinden“ (Miloš Pušić, Serbien/Schweiz). „Der Film führt uns ein moralisches Dilemma vor Augen und ist eine Reflexion über Landflucht, Generationenkonflikte und kaputte Beziehungen„, so die Begründung der Jury. Der ebenfalls mit 3.000 Euro dotierte Dialogpreis für die Verständigung zwischen den Kulturen, der vom Auswärtigen Amt gestiftet wird, geht an die deutsch-israelische Koproduktion „Schnee von gestern“ von Yael Reuveny, die wie viele Israelis ihrer Generation seit mehreren Jahren in Berlin lebt. In ihrer Doku zeigt sie, wie Familiengeschichten mehrere Generationen vereinnahmen und sucht eindrucksvoll nach einem Weg, das Geschehene hinter sich zu lassen.

DD

Einige der Cottbus-Preisträger und -Filme sind im Nachspiel dieser Tage in Berlin zu sehen. Die Termine findet ihr auf der nächsten Seite.

1 2