Unknown Pleasures-Kurator Hannes Brühwiler im Interview zur 2016er Ausgabe

Brühwiler: Berlin hat in den USA einen sehr großen Stellenwert



Welchen Stellenwert hat Berlin als Standort für die Propagierung des US-amerikanischen unabhängigen Films?
Brühwiler:
Berlin hat in den USA immer noch einen sehr großen Stellenwert als spannende und aufregende Stadt. Insofern freuen sich die Filmemacher, wenn ihr Film hier gezeigt wird. In der Vergangenheit haben viele US-Filmemacher deutsche Gelder für ihre Filme gefunden, z.b. Jim Jarmusch oder James Benning. Doch das ist mittlerweile auch vorbei. Ganz wichtig ist heute dagegen die Berlinale für den unabhängigen Film und für viele Filmemacher kommt eine Teilnahme im Forum (oder vielleicht sogar im Wettbewerb) eine sehr große Bedeutung zu.

Unknown Pleasures geht in diesem Jahr in die achte Runde. Sie können bereits auf ein treues Stammpublikum zurückgreifen. Wie würden Sie dieses Publikum beschreiben?
Brühwiler:
An Film interessiert und offen für filmische Experimente, es schätzt es, Filme in Original Version zu sehen und mit den Filmemachern anschließend zu diskutieren.

Welche Chancen eröffnet der Umzug vom Winter in den Sommer?
Brühwiler:
Der Sommer bringt eine ganz andere Stimmung mit sich, die sehr schön zu vielen Filmen passt. „In Jackson Heights“ von Frederick Wiseman beispielsweise wurde im Sommer in New York gedreht und so passt dieser Film eigentlich ganz gut zum aktuellen Wetter hier.

Damit geht ein Standortwechsel einher, statt wie bisher im Babylon-Mitte zieht UP ins Arsenal und das Il Kino in Neukölln. Wie kam es zu diesem Wechsel und dieser Zusammenarbeit?
Brühwiler:
Nach sieben Jahren hatten wir Lust einige neue Sachen auszuprobieren. Dazu gehörten auch neue Spielorte (und Jahreszeit). Das Arsenal und das Il Kino sind zwei sehr spannende Orte und wir freuen uns sehr, dass wir dort die Filme zeigen dürfen. Zudem gibt es noch eine Kooperation mit Mobile Kino, auf die wir auch sehr gespannt sind.

Die Fragen stellte Teresa Vena.

8. Unknown Pleasures noch bis 18. Juni in Berlin im Arsenal und im Il Kino.

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