14 Films: Das Ohr am Puls der Zeit


"I Am Not a Witch" entfährt es Shula (Margaret Muubwa) in  Rungano Nyonis gleichnamigen Werk, das das Patriarchat Sambias thematisiert. © Clandestine Films

„I Am Not a Witch“ entfährt es Shula (Margaret Muubwa) in Rungano Nyonis gleichnamigen Werk, das das Patriarchat Sambias thematisiert. © Clandestine Films

Dass die Filme gut genug sind und inzwischen eine Reihe spannender Newcomerinnen in der Filmlandschaft aufgetaucht sind, beweist Festivalleiter Bernhard Karl. Immerhin über ein Drittel der gezeigten Filme – 8 von 24 – stammen von Filmemacherinnen. Darunter Fien Troch, die mit Home 2016 den Preis für die Beste Regie in Venedig (Orizzonti) gewann und Lynne Ramsey, die in diesem Jahr in Cannes den C.I.A.E. Award für das Beste Drehbuch gewann. Bis auf Barbara Albert haben alle ebenfalls das Drehbuch zum Film geschrieben und größtenteils mit Produzentinnen zusammengearbeitet. Fünf der acht Filme stellen die Lebenswelt ihrer Protagonistinnen ins Zentrum der Geschichte und offerieren einen Einblick in den Alltag der Frauen in unterschiedlichsten Gesellschaftsstrukturen. Aber es sind nicht nur Regisseurinnen, sondern auch eine Reihe von Autorenfilmern im Programm zu finden, die in das Ich ihrer Frauenfiguren eintauchen. Der deutsche Beitrag von Jan Speckenbach „Freiheit“ ergründet den radikalen Schnitt einer Familienmutter und Ehefrau, die einen radikalen Schnitt in ihrem Leben macht und ihre Familie von heute auf morgen einfach verlässt. Sergei Losniza schickt seine Protagonistin in „Die Sanfte“ als stille und leidgeprüfte Beobachterin durch die Seelenlandschaft Russlands. Amat Escalante („The Untamed“) erforscht das Verlangen seiner Hauptfiguren und Sean Baker baut in The Florida Project“ (hier mehr) auf die erzählerische Kraft seiner Heldinnen, die sich vom Leben einfach nicht unterkriegen lassen.

Und last but not least sind auch die 24 Filme auf jeweils zu gleichen Teilen auf Patinnen und Paten aufgeteilt. In Form und Inhalt ist Around the World in 14 Films in diesem Jahr spannend nah mit dem Ohr am Puls der Zeit.

SuT

Hier eine Übersicht der Regisseurinnen/Autorenfilmerinnen und ihre Filme im 14 Films-Programm:

Rungano Nyoni: I Am Not a Witch“ (Debütfilm – hier mehr)
Fr, 24.11. – 19:45 Uhr
Sa, 25.11. – 22:00 Uhr

Chloe Zhao: „The Rider
Sa, 25.11. – 22:00 Uhr

Yeşim Ustaoğlu: Clair Obscure“ (OT: „Tereddüt“ – hier mehr)
So, 26.11. – 19:00 Uhr

Barbara Albert: „Licht
Do, 30.11. – 19:30 Uhr

Léa Mysius: „Ava“ (Debütfilm)
Do, 30.11. – 19:45 Uhr
Fr, 1.12. – 22:00 Uhr

Claire Denis: „Meine schöne innere Sonne“ (OT: „Un beau soleil intérieur„)
Fr, 1.12. – 19:30 Uhr

Fien Troch: Home“ (hier mehr)
Fr, 1.12. – 22:15 Uhr
Sa, 2.12. – 19:15 Uhr

Lynne Ramsey: „A Beautiful Day“ (OT: „You were never really here„)
Sa, 2.12. – 19:45 Uhr

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