11. Alfilm vom 1. bis 29. September 2020


You Will Die at 20

Darum geht es:
Während eines Rituals zählt ein Geistlicher bis zwanzig und fällt dann in Ohnmacht. Das ist kein gutes Omen. Denn für das Neugeborene, damit diesem Ritual in die Dorfgemeinschaft willkommen geheissen werden soll, bedeutet das, so sind sich alle sicher, dass er nicht älter als zwanzig Jahre alt werden wird. Dieser schlimme Fluch haftet fortan auf dem Kind, das von der Mutter abgeschottet wird, um es zu beschützen. Der Junge lebt als Außenseiter ohne Perspektive, ohne Freude und immer mit einem schlechten Gewissen, weil seine Mutter so tragisch leidet – als wäre er längst schon tot.

Was du zum Film wissen musst:
Dieser Spielfilm aus dem Sudan von Regisseur Amjad Abu Alala ist einer der wenigen Zeugnisse der Filmproduktion des Landes, die nur sehr selten bei uns zu sehen ist. Der Stoff, der dem Film zugrunde liegt, bietet viel Potential für Interpretationen und erweist sich als besonders spannend. Literarische wie filmische Vorbilder hat die Vorstellung, dass der Mensch mit der Information über seinen eigenen Todestag umgehen muss, bereits einige. Man denke an den Roman „Die Befristeten“ (1964) von Elias Cannetti oder den Filmen „Het leven uit een dag“ (2009) von Mark de Cloe und „Das brandneue Testament“ (2015) von Jaco von Dormael. Bei den Filmfestspielen von Venedig feierte „You Will Die at 20“ 2019 Premiere und gewann den „Lion of the Future“-Preis für den besten Erstlingsfilm. – TV

Termin beim 11. Alfilm:
Dienstag, 1. September 2020 um 21:15 Uhr, Freiluftkino Kreuzberg

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