Film- und Streamingtipps: BON VOYAGE – EIN FRANZOSE IN KOREA und andere französische Stalker


Diese Woche nehmen wir die DVD-Veröffentlichung von BON VOYAGE – EIN FRANZOSE IN KOREA zum Anlass, um andere Filme aus Frankreich zu empfehlen, die sich um das Thema Skalking drehen. Alles analog, dieses Mal. Auch die beiden anderen Filme sind auf DVD erhältlich.

EIN FRANZOSE IN KOREA von Eric Lartigau © Gaumont Distribution

BON VOYAGE – EIN FRANZOSE IN KOREA (Originaltitel: #JESUISLÀ)

Darum geht es:
Stéphane ist Chefkoch und Besitzer eines Landgasthauses irgendwo in Frankreich. Über die sozialen Medien hat er eine Koreanerin kennengelernt, mit der er oft schreibt und telefoniert. Sie unterhalten sich über die Natur, aber auch über ihre Wünsche fürs Leben und flirten miteinander. Für Stéphane wirkt die Frau als Muse, er gestaltet sein Restaurant um und kauft dafür ihre Gemälde. Seinem Sohn kommt er auch näher und bindet ihn stärker in die Entscheidungen fürs Restaurant ein. Die Bekanntschaft mit der Koreanerin wird zu einer Art Verjüngungskur und plötzlich reicht es Stéphane nicht mehr, nur auf Distanz zu kommunizieren. Er setzt sich ins nächste Flugzeug nach Seoul und sieht sich schon bald in den Armen seiner Angebeteten. Doch bei ihr schlägt ihm nicht die gleiche Vorfreude entgegen. Am Flughafen wartet er darauf, dass sie ihn abholt – tagelang.

Weiterlesen: Unsere Kritik über RÉALITÉ von Quentin Dupieux

Was du zum Film wissen musst:
Die Hauptrolle übernimmt der französische Schauspieler Alain Chabat (RÉALITÉ) und verkörpert den alternden Mittfünzigjährigen, der seinem Leben noch eine neue Wendung geben will, mit der nötigen und glaubwürdigen Selbstzufriedenheit und arroganten Naivität. Ganz anders als man es gemäß Einband, ersten Bildern und Beschreibung des Films annehmen würde, konterkariert die Geschichte die Erwartungen. Die Vorstellung (und Selbstdarstellung) des französischen Liebhabers, der mit Charme und Meisterschaft in Liebesdingen jede seiner Angebeteten erobert, findet hier keine Entsprechung. Dem sieht man mit einem gewisser Genugtuung zu. Im Film geht es zudem um kulturelle Unterschiede, die sich in Umgangsformen widerspiegeln und eben auch das Liebeswerben beeinflussen. Es geht aber auch um Identität, um die Suche, was einen genau ausmacht und warum. Über alle dem hat Regisseur Eric Lartigau insgesamt einen reifen, doch amüsanten und vielschichtigen Autorenfilm geschaffen. – TV

VERLOSUNG

Der Film war bisher im Kino nur in Frankreich zu sehen. Nun ist, ab dem 24. September 2020, die DVD zum Film erhältlich. Wir verlosen an Interessierte 2 x 1 DVD. Schreibt uns bis zum 27. September um 23:59 unter info(at)berliner-filmfestivals.de oder hinterlasst einen Kommentar bei Facebook.

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