INVASION 2020: Argentinisches Kino der Gegenwart online


Still aus LAS LINDAS © Invasion 2020

Still aus LAS LINDAS © Invasion 2020

LAS LINDAS

Darum geht es:
In ihrer Dokumentation LAS LINDAS interviewt Melisa Liebenthal fünf Kindheitsfreundinnen. Durch die Kamera schaut sie alte Fotos an und hält die Erinnerungen ihrer Freundinnen fest. Das Erzählte kontrastiert Liebenthal im Voice-over mit ihren eigenen Gedanken. Dabei kreist sie immer wieder um die Frage des Bildes, des Sehens und Gesehen-werdens.

Was Du zu dem Film wissen musst:
Liebenthals Dokumentation zeichnet sich durch ihre Ehrlichkeit aus. Ihre Freundinnen sprechen direkt zur Kamera und Liebenthals eigene Reflexionen sind ungewöhnlich persönlich. Sie spricht über ihr Unwohlsein vor der Kamera und erzählt vom Zwang, auf Fotografien zu lächeln. Diese persönlichen Gedanken verankert der Film aber immer in sozialen Verhaltensregeln und reflektiert zum Beispiel die Verbindung von weiblicher Schönheit und Frohsinn. Von der Frau als Fotoobjekt ist es nicht weit zur Frau als Objekt der Begierde. Liebenthal zeigt, wie sich Schönheitsideale in die Selbst- und Fremdwahrnehmung von Frauen einbrennen. Die Gespräche zwischen den Freundinnen offenbaren einen wertenden Blick auf sich selbst und andere, von Vorstellungen, wie viel Make-up eine Frau tragen darf, bis zu Körperbehaarung. LAS LINDAS macht darauf aufmerksam, dass in jedem Blick eine Wertung mitschwingt, dass sich jeder Blick aus gesellschaftlichen und persönlichen Erwartungen zusammensetzt. Damit denkt Liebenthal über Frauenbilder aller Art nach und verbindet das Persönliche mit dem Politischen.

Regie: Melisa Liebenthal, 2016

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