„Agonie“ von David Clay Diaz


Alex (Alexander Srtschin) beim täglichen Boxtraining. © Julian Krubasik, David Clay Diaz

Alex (Alexander Srtschin) beim täglichen Boxtraining. © Julian Krubasik, David Clay Diaz

Wieso töten wir?

Der Film mit dem bedeutungsschweren Titel „Agonie“ beginnt mit der folgenden Schlagzeile: „Ein Mann tötet seine Geliebte, zerstückelt sie und entsorgt sie im Müll“. Wie ein Damoklesschwert hängt diese Gewissheit fortan über dem Geschehen. Anhand von zwei voneinander unabhängigen Geschichten nähert sich der Zuschauer den möglichen Hintergründen für die Tat.

Auf der einen Seite steht Alex (Alexander Srtschin), der gerade seine militärische Ausbildung abgeschlossen hat und sich für schnelle Autos, Alkohol und Gewichteheben interessiert. Zu Hause begegnet ihm sein Vater (Simon Hatzl), der Polizist, mit Strenge und Lieblosigkeit. Mit seinem besten Freund (Patrick Matijasevic) hängt er gerne ab und komponiert wütende Rap-Lieder, die mit seiner Ex-Freudin abrechnen sollen.

Christian (Samuel Schneider) andererseits stammt eher aus der oberen Mittelschicht, er studiert Jura und arbeitet abends an einer Kinokasse. Er wohnt bei seiner Mutter (Mercedes Echerer), die durch Abwesenheit und Indifferenz ihm gegenüber glänzt. Die Beziehung zu einer Kommilitonin lenkt ihn ab, doch auch ihr fühlt er sich nicht sonderlich nahe.

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