67. Berlinale: „Choehuul jeung-in“ („The Last Witness“) von Doo-Yong Lee


Doo-yong Lees "The Last Witness" entstand 1980 und gilt als Wegbereiter für den gesamten koreanischen Genrefilm © Korean Film Archive

Doo-yong Lees „The Last Witness“ entstand 1980 und gilt als Wegbereiter für den gesamten koreanischen Genrefilm © Korean Film Archive

Ein empathischer Ermittler

Ein Polizeiinspektor soll den Mord an einem Brauereibesitzer in der Provinz untersuchen. Seine Ermittlungen im Umfeld des Opfers führen ihn in die Jahre kurz vor dem Ende des Koreakrieges zurück. Damals wurden ein junges Mädchen und ein älterer Mann, der sich für sie verantwortlich fühlte, durch ihre Nähe zu einer Gruppe kommunistischer Partisanen Opfer eines brutalen Verbrechens aus Gier und Hochmut. Auf der Suche nach den damaligen Beteiligten stößt der Inspektor auf einen gebrechlichen Alten, der weitere Facetten der Geschichte aufdeckt. Sein Gewissen setzt ihm dermaßen zu, dass er im Anschluss einem Schwächeanfall erliegt.

Der Ermittler fühlt sich für diesem Todesfall verantwortlich und bleibt fortan emotional mit dem Fall verbunden. Seine Empathie nimmt ein solches Ausmaß an, dass jede professionelle Distanz verloren geht. Ihm geht es darum, den Menschen zu helfen, die er als die wahren Opfer in der Affäre sieht. Doch die Wirklichkeit stellt sich als noch komplexer und aufwühlender heraus, als er annahm. Nachdem er in Notwehr einen Mann tötet, bleibt ihm nicht viel Zeit, um den Fall zu lösen, ehe er selbst Teil der Ermittlungen wird.

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