„Baymax – Riesiges Robowabohu“ von Don Hall und Chris Williams

„Baymax“ zeigt viele Facetten, die der Zuschauer von einem Disney-Film erwartet. So bleiben die gewohnten Werte bedeutsam, wenn Hiro seine Freunde um sich schart, eine charakterliche Wandlung durchmacht und einsieht, dass auch Rache einen erlittenen Verlust nicht lindern kann. Außerdem bieten die Charaktere in ihrer Vielfalt typischerweise für jeden eine Möglichkeit zur Identifikation. Weniger traditionsreich ist die Tatsache, dass Nerds die coolen Helden sind: ein Trend, der sich in den vergangenen Jahren erst allmählich in Formaten wie „The Big Bang Theory“ herausgebildet hat.

Allerdings ist die Handlung im Verhältnis zu anderen Disney- bzw. Pixar-Filmen komplexer, die Charaktere mehrschichtiger. Als Vorlage für den Film dient das weitgehend unbekannte Marvel Comic „Big Hero 6„. Nachdem das Marvel Team auch die Produktion von „Baymax“ begleitet, findet sich als Resultat Disney-Film mit Marvel-DNA. Der Pixar-Film hat durch Hiro, Baymax und ihre Freunde an Reife gewonnen. Vor allem Baymax sorgt in seiner Ungelenkigkeit und Sperrigkeit für viele Lacher. Außerdem ersetzt der Roboter Tadashi als Hiros Bezugsperson und ist so ein echter Sympathieträger. Die lustigen Momente vermengen sich mit vielen emotionalen – alles in einem äußerst gelungenen Mischverhältnis.

Cindy Böhme

„Baymax – riesiges Robowabohu„, Regie: Don Hall und Chris Williams, Kinostart: 22. Januar 2015, auf DVD ab 11. Juni 2015