„Die Kleinen und die Bösen“ von Markus Sehr


Peter Kurth überzeugt als Gauner in Hotte in "Die Kleinen und die Bösen". Foto: Filmfest München

Peter Kurth überzeugt als Gauner in Hotte in „Die Kleinen und die Bösen“. Foto: Filmfest München

Der Intellektuelle und das Rauhbein

Christoph Maria Herbst („Stromberg“) als Protagonisten für einen Film aufzuführen, klingt auf den ersten Blick als Garant für eine solide Komödie. Dies gilt grundsätzlich auch für „Die Kleinen und die Bösen„, zumindest bis ungefähr zur Hälfte des Films.

Als Bewährungshelfer schlägt sich Benno mit Kleinkriminellen herum, die ununterbrochen versuchen maximale Vorteile für sich heraus zu schlagen. So auch seine beiden aktuellen Fälle: Der eine ein Jugendlicher aus dem Kosovo und der Deutsche Hotte, ein Rauhbein, das mit seinem Restaurant auf Mallorca Pleite gegangen ist. Als die Oma, die sich bis dahin um Hottes Kinder kümmerte, stirbt, ergreift er die Chance, sich als Familienvater zu inszenieren, um ans Kindergeld zu kommen. An Reibungsflächen fehlt es in der neuen kleinen Familie nicht. Wie ein Geier, aus der Sicht von Hotte, lauert auch noch Benno über dem Ganzen.

Bevor sich Vater und Kinder annähern können, kommt der Sohn bei einem Unfall ums Leben. Um für das Mädchen da zu sein, geht Hotte einen zwar langsamen, von Rückschlägen geprägten, aber doch steten Wandel in Richtung Verantwortung entgegen.
Hier kreuzen sich die Wege beider Schützlinge von Benno, denn der Junge bietet Hotte an, beim Raub von viel Geld mitzumachen. Doch wie es nicht anders zu erwarten war, droht alles an der Impulsivität von Hotte zu scheitern. Des Guten nicht genug, mischt sich auch noch Bennos, zur Überraschung aller Beteiligten, eigene kriminelle Energie ins Geschehen ein.

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