„Die Kraft, das Richtige zu tun“ von Erik Lemke (Dez 18)


Open Screening-Kurzfilm des Monats Dezember: „Die Kraft, das Richtige zu tun“ von Erik Lemke.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne.
Nach Conversations of an Interracial Couple“ von Simon Adegbenro im September und Unikum“ von Csaba Monory im Oktober, dürft ihr euch nun auf „Die Kraft, das Richtige zu tun“ von Erik Lemke freuen.
Hier der komplette Kurzfilm und auf unser Interview mit dem Filmemacher…

Viel Vergnügen!

Erik, worum geht es in deinem Film?
Erik Lemke:
Der Film zeigt die guten Taten eines jungen Mädchens (Karl-Heinz Schulze), das in sich die Kraft spürt, das Richtige zu tun. Die Rahmenhandlung bildet eine Zufallsbekanntschaft dreier Männer, die in einem steckengebliebenen Fahrstuhl beschließen, eine Familie zu gründen.

Der komplette Kurzfilm entstand in nur 48 Stunden.

Wie ist die Idee dazu entstanden?
Von der Idee bis zum fertigen Film hatten wir innerhalb eines Wettbewerbs 48 Stunden Zeit. In nächtlicher Übermüdung kam es dann zu diesem Drehbuch, das aber sehr präzise Regieanweisungen enthielt, z.B.: „Schnelle, irgendwas vorbereitende Handgriffe, die nicht immer Sinn ergeben, zeugen von Entschiedenheit.“ Meine großartigen Schauspieler wussten sofort, was gemeint ist.

Wie wurde gedreht?
Im kleinen Team mit kleiner Technik. Mein Tonmann fand meinen vorherigen Film langweilig, weil da nur ein Drehort und zwei Darsteller vorkamen. Also wollte ich ihm diesmal mehr bieten und wir haben alles in den Drehtag hineingepackt, was ging. Parallel hat schon die Grafikerin die Titel gebaut und der Komponist die Musik geschrieben.

Wie hast du die Rollen (zum Beispiel die wunderbare Hauptfigur) besetzt?
Die Person des jungen Mädchens wurde von meinem Nachbarn Karl-Heinz Schulze (Charly) verkörpert. Charly hat schon bei Fritz Lang Ende der 50er kleine Rollen gespielt und vor Hans Söhnker die Schauspielprüfung abgelegt. Nach einer Berufspause von 45 Jahren haben wir ihn wieder vor die Kamera geholt.
Ähnlich ist es mit dem Schorlemmer-Darsteller Günter Hoffmann. Er war Kinderstar in Filmen wie „Majestät auf Abwegen“ (1958) und „Die Brücke“ (1959).
In Kurzfilmen haben Charaktere weniger Zeit, sich zu entwickeln. Deshalb müssen die Leute sofort nach was aussehen. Ich will, dass man auf den ersten Blick Freude hat, sie anzuschauen, selbst wenn sie noch gar nichts tun.

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