DOK Leipzig 2020: TIGER AND OX von Kim Seung-hee


TIGER AND OX von Kim Seung-hee ©DokLeipzig 2020

TIGER AND OX von Kim Seung-hee © DOK Leipzig/TIGER AND OX

Mutter und Tochter

Der kurze Animationsfilm TIGER AND OX von Kim Seung-hee lief bereits auf verschiedenen internationalen Filmfestivals wie Palm Springs, Huesca oder San Diego. Zuletzt präsentierte ihn das DOK Leipzig in seinem diesjährigen Internationalen Wettbewerb Kurzfilm.

Die südkoreanische Regisseurin hat mit dieser achtminütigen Animation ihrer Mutter eine Hommage gewidmet. Sie spricht über ihr Verhältnis zur dominanten Mutter, aber erzählt auch von den sozialen Realitäten in ihrem Land. Eine alleinerziehende Frau trägt ein Stigma, genauso wie ihre Kinder. Das war vor dreißig Jahren so und hat sich bisher nicht sehr verändert.

Der Titel des Films bezieht sich auf die chinesischen Tierzeichen. Die Mutter ist im Zeichen des Tigers, die Tochter im Zeichen des Ochsen geboren. Humorvoll und mit dynamischen Animationen führt die Autorin die Charaktereigenschaften auf, die Menschen des jeweiligen Zeichens zugeschrieben werden. Während ihre Mutter die starke, selbstbewusste und durchsetzungsfähige Tigerfrau ist, sieht sich die Tochter als gutmütigen, etwas ungeschickten Ochsen. Kim gibt einen Einblick in das Verhältnis zu ihrer Mutter. Sie beschreibt diese als streng und distanziert. Als selbstständige Geschäftsfrau muss sie sich den Respekt anderer hart erarbeiten. Schwäche zu zeigen, kann sie sich nicht leisten. Offenbar hat dies entscheidend auf den Umgang mit der Tochter abgefärbt.

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