„Jörg vom Leopoldplatz“ von Matthias Staudinger (Juni 2013)


Wie war die Arbeit am Film?
Wir drehten insgesamt zwei Tage. Als wir zu unserem ersten Drehtermin verabredet waren, erschien Jörg eine halbe Stunde später humpelnd. Er erzählte uns, dass er in der Nacht zuvor an seinem Schlafplatz überfallen und ausgeraubt wurde. Angeblich wären drei Männer auf ihn raufgesprungen, hätten ihn festgehalten und seine Taschen geleert, dabei wurde sein Sprunggelenk in Mitleidenschaft gezogen. Er verschwand dann direkt wieder mit der Aussage, Medikamente besorgen zu wollen und in 20 Minuten wieder zurück zu sein. Daraufhin warteten wir drei Stunden ohne etwas von ihm zu hören und mussten den Dreh abbrechen. So fing der Dreh sofort sehr aufregend an. Am nächsten Tag klappte es dann und wurde noch spannender. Er erzählte uns in einem einstündigen Interview alles über sich uns seine Vergangenheit. Eine unvergessliche Begegnung und hoffentlich augenöffnend für alle, die an Obdachlosen vorbei gehen, ohne sich zu fragen, wie ein Mensch in solch eine Situation geraten kann.

Jörg ist Obdachlos und steht im Mittelpunkt der Kurzdoku.

Jörg ist Obdachlos und steht im Mittelpunkt der Kurzdoku.

Wo wurde der Film bislang gezeigt, bzw. wo wird er in Zukunft zu sehen sein?
Bisher haben wir unseren Film in unserem Studiengang, auf einigen wenigen Festivals in Deutschland, auf Vimeo und beim Open Screening gezeigt.

Ist ein neues Projekt in Planung?
Da wir alle noch am Anfang unseres Studiums sind, werden mit Sicherheit noch viele Projekte folgen!

Open Screening im Kino Sputnik.

Open Screening im Kino Sputnik.

Das nächste Open Screening …
findet am Mittwoch, den 19.06.2013 im Sputnik Kino Kreuzberg statt (Filmabgabe ab 20 Uhr, Screenings ab 20.30 Uhr). Mögliche Formate: Blu-ray, DVD, AVI, MPG2, MOV, MPG4 sowie alles, was der VLC-Player abspielt … und VHS.
Der Eintritt ist wie immer für Filmemacher und Publikum frei.

Mehr zum nächsten Open Screening bei Facebook und auf www.openscreening.de.

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