„The Eye“ von The Macuto Collective (Aug 13)



Wie war die Arbeit am Film?
Perfekt. Wie bei allen unseren Filmen war es auch dieses Mal so, dass (weil wir auf Film drehen) in den finalen Schnitt viele Dinge gelangt sind, die so nicht geplant waren, die sich aber letztlich als viel besser erwiesen, als das, was im Originalskript vorgesehen war. Einer unserer Mentoren hat uns mal gesagt, so etwas wie einen unglücklichen Unfall gibt es nicht. Ein beachtlicher Teil des Film wurde aus dem Umgang mit Hindernissen und Fehlschlägen entwickelt.
Da wir mit nahezu keinem Budget gedreht haben (das ist keine Übertreibung, wir haben nicht mehr als 400 Euro ausgegeben und das ging alles für Filmmaterial, Entwicklung und Digitalisierung drauf), hatten wir eine sehr begrenzte Drehzeit. Hatten wir also Material gedreht, wussten wir, dass dies alles ist, was wir haben würden und das wir dafür sorgen mussten, dass es damit funktioniert.
Unsere Cutterin Henriette Kühne wollte uns umbringen, als sie gesehen hat, was wir letztlich gedreht hatten. An einem gewissen Punkt deutete sie an, dass sie es nicht machen würde. Sie ging gerade durch ihre zweite Scheidung und war etwas empfindlich, um es vorsichtig auszudrücken. Aber aufgrund ihres Genies und ihrer Liebe zu Herausforderungen setzte sie sich an die Arbeit und machte das beste daraus und vielleicht half es ihr ja auch ein bisschen mit ihrer privaten Situation fertigzuwerden.

Grundlage ist die Kurzgeschichte "Las babas del diablo" von Julio Cortázar auf der auch Antonionis Film "Blow Up" basiert.

Grundlage ist die Kurzgeschichte "Las babas del diablo" von Julio Cortázar auf der auch Antonionis Film "Blow Up" basiert.

Wo wurde der Film bislang gezeigt, bzw. wo wird er in Zukunft zu sehen sein?
Der Film hatte im Sputnik Kino Premiere und wurde danach bei vielen Festivals in Europa und Südamerika gezeigt: Berlin, Detmold, Ingolstadt, Caracas, San Torini, Cambridge, Madrid, Barcelona … In Ungarn sind wir sogar berühmt. Beim Szeged International Super 8 Short Film Festival haben wir den Preis für den Besten Film und den Publikumspreis gewonnen, so dass davon ausgehen, dass uns dort ein paar Leute kennen.

Ist ein neues Projekt in Planung?
Im Oktober werden zwei neue Kurzfilme im Sputnik Kino Premiere haben: „Macuto with the Movie Camera„, eine Hommage an den Vertov-Klassiker von 1929, und „Sundown„, ein Western, den wir in Brandenburg gedreht haben. Wir haben diesen Film bislang nur in Barcelona gezeigt, wo er wenig bis gar keine Aufmerksamkeit erfuhr, ausser von denen, die wirklich zählen.
Momentan arbeiten wir an einem ambitionierteren Skript … ein halblanger Film … über mittelalterlicher Gesetze und wie die Menschen heutzutage auf sie reagieren würden. Der vorläufige Titel lautet „Gunther Saga“ und mit Eurer Unterstützung können wir ihn realisieren. Wir denken außerdem über das Angebot einer englischen Crew nach, an einem Dokumentarfilm über den jüngsten Aufstieg von Super 8 mitzuarbeiten, aber bis jetzt sind wir da noch nicht zu einer Übereinkunft gekommen.

Open Screening im Kino Sputnik.

Open Screening im Kino Sputnik.

Das nächste Open Screening …
findet am Mittwoch, den 21.8.2013 im Sputnik Kino Kreuzberg statt (Filmabgabe ab 20 Uhr, Screenings ab 20.30 Uhr). Mögliche Formate: Blu-ray, DVD, AVI, MPG2, MOV, MPG4 sowie alles, was der VLC-Player abspielt … und VHS.
Der Eintritt ist wie immer für Filmemacher und Publikum frei.

Mehr zum nächsten Open Screening bei Facebook und auf www.openscreening.de.

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