Retrospektive „Weltraumkino“ im Zeughaus


Filmszene: "Der schweigende Stern"

Filmszene: "Der schweigende Stern"

Anlässlich des 50. Jubiläums des ersten bemannten Weltraumfluges präsentiert die Retrospektive Weltraumkino eine Geschichte des Science-Fiction-Films. Die umfassende Filmreihe im Zeuhauskino spiegelt das Weltraumkino in seiner ganzen Bandbreite, beginnend bei den frühen bereits von Jules Vernes und H. G. Wells inspirierten Filmen von Goerges Méliès und Segundo de Chomón und dem ersten abendfüllenden Weltraumfilm „Himmelskibet“ („Flug zum Mars„, 1918) bis hin zu den zeitgenössischen Vorstellungen extraterrestrischen Lebens („Contact„, 1997).

Ein Schwerpunkt der Retrospektive, die vom 1. April bis 8. Mai zu sehen ist, liegt auf den Filmen der 1950er bis 1970er Jahre. Im Mittelpunkt stehen phantastische Visionen der Handlungssphäre Weltraum: Eroberungen des Kosmos („Frau im Mond„, 1929; „Der schweigende Stern„, 1960), die Entdeckung extraterrestrischer Welten („Ikarie XB 1„, 1963) und die Begegnung mit fremden Zivilisationen in fernen Galaxien. Doch auch ihr komplementäres Motiv – die Landung der Außerirdischen auf der Erde („The Day the Earth Stood Still„, 1951) und deren Eindringen in „unsere“ Zivilisation („It Came from Outer Space„, 1953; „District 9„, 2009) – prägt eine zweite, kleinere Gruppe der für die Retrospektive ausgewählten Filme. Unabhängig von solchen Konfigurationen von Expansion oder Invasion, Utopie oder Dystopie hat kein anderes Medium die Vorstellungen von Weltall, außerirdischem Leben und zukünftigen Erfahrungsräumen so nachhaltig geprägt wie das Kino.

Der schweigende Stern“  ist einer der wenigen Science-Fiction-Filme, die in der DDR realisiert wurden. 1960, keine zweieinhalb Jahre nachdem Sputnik I als erster künstlicher Satellit die Erde umkreiste, kam „Der schweigende Stern“  als erster Science-Fiction-Film der DEFA in die Kinos. Kurt Maetzig, einer der Gründungsväter der DEFA, führte bei dieser aufwändigen Koproduktion mit Polen Regie. Sein Film basiert auf dem literarischen Werk „Die Astronauten“ von Stanisław Lem, dessen Romane schon einige Male Stoff für Verfilmungen boten. Andrej Tarkowskij drehte 1972 basierend auf dem Buch „Solaris“ ein gleichnamiges, drei Stunden währendes Epos, das ebenfalls in der Retrospektive zu sehen ist.

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