Festivalbericht: Webcuts.11


Filmszene: "Tatooine"

Filmszene: "Tatooine"

Dann gab es noch die Webcut Classics. „Bear Untitled“ erzählt in bester Hipster-Manie die tragische unerfüllte Liebe zwischen einem Bären und einem Jäger – natürlich in 8-Bit Grafik und NES-Feeling. Sehenswerter Nonsense bei dem der Subtext genauso auf der Strecke blieb, wie die 64-Bit Farbtiefe.  Einen völlig anderen Blick  auf die Pelzträger gewinnt Eran Hileli in „Between Bears„. Man fühlt sich in die frühen 2000er zurückversetzt, wo jeder der drei Akkorde auf einem Banjo mit mäßiger Begeisterung herunterratschte, dabei tranquil bis kryptische Texte säuselte, über den grünen Klee gelobt wurde. Die Bildsprache erweckt den Eindruck von Tiefe, aber genau genommen ist es äußerst hohl.

Deep sein“ ist auch nur ein Stereotyp.  „Tatooine“ von Eric Power schafft es in 2.40 Minuten die erste Star Wars Triologie zu erzählen. Süße Fan-Art. Ein neues Regime bricht auf, um das Totschlagen der Zeit würdig zu repräsentieren. Das gesamte Programm des Festivals wirkte wie das Programm eines Shopping-Kanals, nur, dass das einzige Produkt, was vermarktet wurde, die Reputation des Künstlers ist. Man kann es sich stundenlang anschauen und weiß, dass am nächsten Tag garantiert nichts hängen bleibt. So kreativ und technisch versiert die einzelnen Regisseure auch sein mögen, Kunst ist etwas anderes.

Joris J.

Randnotiz:  Gewinner

Webcuts Classics: „Between Bears“ (Eran Hileli)

Web Documentary:  „39-A: Een Reisverhaal Van Eindeloos (A Travel Tale of Interminable)“ (Evan Mather)

Machinima: „The Streets of the Invisibles“ (Remo Rauscher)

Infotainment: „16:9 Full HD“ (Marion Pfaus)

Collaboration Projects: „Animation Tag Attack

Berlin Award: „me-apparatus“ Mandy Blaurock, Susan Kreher

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