Berlinale 2011 widmet Ingmar Bergman eine Retrospektive


Rainer Rother Director Retrospective

Rainer Rother Director Retrospective

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin ehren in ihrer 61. Ausgabe den 2007 verstorbenen schwedischen Regisseur Ingmar Bergman mit einer Retrospektive. Bergmann, der im Jahr 1997 bei den Filmfestspielen von Cannes von seinen Regisseurs-Kollegen zum „Bester Filmregisseur aller Zeiten“ gewählt wurde, gilt als Kinolegende.

Die künstlerische Produktivität Ingmar Bergmans ist staunenswert, entstanden ist dabei über die Jahrzehnte ein Werk, das immer neu und in seinem klaren Blick auf die Facetten menschlichen Verhaltens immer überzeugend war. Seine Filme sind Höhepunkte des europäischen Autorenfilms, ihre stilistische und moralische Konsequenz bleiben auch heute vorbildlich“, kommentiert der Leiter der Retrospektive, Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen.
Bergmans außerordentliches Schaffen dokumentieren eine Reihe von Auszeichnungen. So gewann er vier Oscars für „Fanny und ALexander„, mehrere Goldene Palmen in Cannes und bei der Berlinale 1958 auch den Goldenen Bären für „Wilde Erdbeeren„.
Hier ein Ausschnitt des Klassikers:

Der Nouvelle-Vague-Regisseur griff bei seiner Besetzung immer wieder auf ein bewährtes Ensemble zurück: Bibi Andersson, Harriet Andersson, Gunnar Björnstrand, Eva Dahlbeck, Erland Josephson, Gunnel Lindblom, Birger Malmsten, Ingrid Thulin, Liv Ullmann und Max von Sydow begegnen seinen Zuschauern regelmäßig und in mehreren seiner Filme.

Ingmar Bergmans Vielseitigkeit ist ebenso beeindruckend wie sein Mut, mit gesellschaftlichen Tabus zu brechen“, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. „Wie kaum ein anderer zeigt er das zerrissene Lebensgefühl des modernen Menschen auf. Ingmar Bergmans Filme gehören zur Geschichte der Berlinale, und ich freue mich, mit der Retrospektive diesen großen Filmemacher zu ehren.

Neben bekannten Werken wie „Die Zeit mit Monika“ (Sommaren med Monika, 1952/53), „Abend der Gaukler“ (Gycklarnas afton, 1953), „Das siebente Siegel“ (Det sjunde inseglet, 1956/57), „Das Schweigen“ (Tystnaden, 1962/63) und „Fanny und Alexander“ (Fanny och Alexander, 1981/82) will die Berlinale auch seine frühen Werke aus den 1940er und 1950er Jahren wieder entdecken.

Die Berlinale-Retrospektive umfasst sämtliche Kinofilme Bergmans sowie Beispiele seiner Arbeit als Drehbuchautor. Hinzu kommen Dokumentationen des schwedischen Filmemachers und Bergman-Kenners Stig Björkman, der Bergman sowohl vor als auch hinter der Kamera porträtiert hat. Sämtliche Filme werden in Kooperation mit dem Schwedischen Filminstitut und dem Schwedischen Institut in neuwertigen Kopien gezeigt. Ergänzent wird das Filmprogramm durch eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen und Diskussionen. Parallel zur Retrospektive zeigt die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen die Ausstellung „Ingmar Bergman – Von Lüge und Wahrheit“, die Mitte Januar 2011 im Filmhaus am Potsdamer Platz eröffnet wird. Dank einer engen Kooperation mit der Ingmar Bergman Foundation und weiteren schwedischen Partnern können dort erstmals zahlreiche persönliche Dokumente und Arbeitszeugnisse aus Bergmans Nachlass präsentiert werden. Zu Retrospektive und Ausstellung erscheinen zwei Publikationen im Berliner Verlag Bertz + Fischer. Retrospektive und Ausstellung werden von der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen verantwortet.