achtung berlin 2011: Film aus Berlin und Brandenburg


Filmszene: "Der Mann, der über Autos sprang"

Filmszene: "Der Mann, der über Autos sprang"

Und Robert Stadlober, der mit gleich zwei seiner letzten Arbeiten vertreten ist. In „Der Mann der über Autos sprang“ versucht er an der Seite von Jessica Schwarz einem Freund zu helfen, in dem er sich auf Schusters Rappen von Berlin aus in den Süden Deutschlands aufmacht. Ganz anders im zweiten Stadlober-Film „Adams Ende„, einer vertrackten Liebesgeschichte in besonderer Umgebung. (Trailer unten)

Echte Perlen des Heimatfilms halten natürlich auch die anderen Festivalsektionen bereit. Vielversprechend etwa der Dokumentarfilm „Ich habe Dir nie erzählt, womit ich mein Geld verdiene„, mit dem Regisseur Curtiz Burz an Fallbeispielen erklärt, wie sich ein vermutlich ein großer Teil der Berliner Kulturschaffenden durch den prekären Alltag quält oder „Nachschichten“ (Ivette Löcker), der zeigt, was passiert, wenn das Tageslicht erlischt. Mit großer Spannung zu erwarten sind die Reaktionen auf Christian Stahls „Gangsterläufer„, der den ebenso kriminellen, wie charismatischen Yehya und dessen Familie begleitet. Ein Beitrag, der „erlaubt alle Positionen einzunehmen„, wie Hajo Schäfer findet und dabei aber auf „schwarz-weiß Malerei“ verzichtet. Im Anschluss an die Premiere am Freitag, den 15. April, ist im Babylon eine Diskussion mit Ehrhart Körting, Senator für Inneres in Berlin, geplant.

Filmszene: "White Star"

Filmszene: "White Star"

Da ist Musik drin

An einem der ganz großen Themen der Stadt arbeitet sich die diesjährige Retrospektive des Festivals ab: Hinter dem Titel „Musik – Stadt – Berlin“ verbirgt sich eine ungemein beeindruckende Zeitreise der Musikstadt Berlin (in Ost und West), die in den 50ern beginnt und bis in die Gegenwart reicht. Ein filmischer, wie musikalischer Schatz, den die Kuratoren Florian Wachinger und Christine Kisorsy ausbreiten. Um das Sujet in Gänze zu durchdringen, beinhaltet das Programm vergessene Perlen wie „White Star“ (1983) mit „Dennis Hopper als Musikmanager auf Koks“ (Florian Wachinger), dem übrigens der Experimentalfilm „3302 – Taxi Film“ vorausgeht.

Oder auch die Aufzeichnung der Fernseh-Revue Amiga-Cocktail 12 aus dem Friedrichstadtpalast von 1964, der eine „Wende im DDR-Fernsehen“ darstellt, wie Christine Kisorsy betont, da die „Sendung danach abgesetzt wurde“ und nur wenig später die deutlich zu revolutionäre Beat-Musik in der DDR verboten wurde.

Denis Demmerle

achtung berlin, 13. bis 20. April in den Kinos Babylon:Mitte, Passage Kinos, Filmtheater am Friedrichshain, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Kino International, www.achtungberlin.de

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