Favourites Film Festival Berlin: Erste Einblicke


Filmszene: "Eva y Lola"

Filmszene: "Eva y Lola"

Vom 1. bis 4. September 2011 zeigt das Favourites Film Festival Berlin im Kulturzentrum Moabit Kurz- und Langfilme aus 25 Ländern, die auf Festivals in aller Welt bereits Publikumspreise gewonnen haben.  19 Filme gehen in den Wettbewerb um den vom Erich-Pommer-Institut gestifteten Berlin’s Favourite Award, der mit 1.500 Euro dotiert ist. Ein Großteil der Filme der ersten Festivalausgabe beschäftigt sich mit Fragen um Zugehörigkeit, erzählt von ihrem Verlust, aber auch von einem neuen Finden, von Heimat und Familie.

Wich Way Home“ hat den Publikumspreis des Cine Las Americas Film Festival 2010 in Austin Texas gewonnen. In ihrem oscarnominierten Dokumentarfilm begleitet Rebecca Cammisa Kinder aus verschiedenen Teilen Südamerikas auf ihrer langen und gefährlichen Reise in die USA, dem Ziel all ihrer Hoffnungen. Viele der Kinder haben ihre Eltern seit Jahren nicht gesehen. Einige erhoffen sich ein Wiedersehen in den USA, andere wollen Geld verdienen, um ihre zurückgelassenen Familien zu unterstützen. Auch das argentinische Drama „Eva Y Lola“ von Sabrina Farji beschäftigt sich mit Fragen nach Heimat und Familie, wenngleich mit ganz anderen Mitteln. Die beiden Freundinnen Eva und Lola werden durch die Auseinandersetzung mit ihren eigenen Familiengeschichten auch mit der jüngsten argentinischen Geschichte konfrontiert. Während Eva mit aller Macht versucht, das Andenken ihres Vaters am Leben zu erhalten, der während der Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 getötet wurde, ist für Lola die Vergangenheit ihrer Familie ein dunkles Kapitel, das sie am liebsten niemals aufschlagen würde. „Eva Y Lola“ gewann den Publikumspreis des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg 2011.

Von der bewegenden Kraft der kindlichen Hoffnung erzählt der französische Regisseur Romain Goupil in „Les Mains En L´Air„. In dem vom Publikum der Französischen Filmtage Tübingen-Stuttgart prämierten Film kämpft eine kleine Gruppe von 10-Jährigen mit aller Entschlossenheit gegen die drohende Abschiebung ihrer aus Tschetschenien stammenden Schulkameradin Milena. Die Schauspielerin Valeria Bruni-Tedeschi, Schwester von Carla Bruni, spielt eine couragierte Mutter, die das Mädchen zunächst bei sich aufnimmt um sie vor den Behörden zu schützen. Als das Versteck jedoch aufzufliegen droht, nehmen die Kinder den Kampf gegen die Abschiebung mit eigenen Mitteln auf.

Viele Filme des Favourites Film Festival Berlin werden nicht nur im Kinosaal der Kulturfabrik Moabit gezeigt, sondern laufen auch im Freiluftkino des Kulturhauses. Mit Sicherheit die letzte Chance, den in diesem Jahr doch arg miesepetrigen Freiluftkino-Sommer doch noch zu genießen.

Favourites Film Festival Berlin, 1. bis 4. September 2011, Filmrauschpalast der Kulturfabrik Moabit (Lehrter Str. 35), www.fffberlin.de