62. Berlinale: Kulinarisches Kino
Im Zeichen des Geschmacks
„Trust in Taste“ lautet das Motto des 6. Kulinarischen Kinos der 62. Berlinale, das vom 12. bis 17. Februar 2012 stattfindet. Fünfzehn Filme über Essen und Umwelt laufen im Kino des Martin-Gropius-Baus. Nach den Filmen servieren die Spitzenköchin Sonja Frühsammer und die Sterneköche Michael Kempf, Christian Lohse, Marco Müller aus Berlin sowie Andoni Luis Aduriz aus dem Baskenland im Spiegelzeltrestaurant Gropius Mirror jeweils ein Menü, das von den Filmen inspiriert ist.
Nach fünf Jahren hat sich das Programm des Kulinarischen Kinos, das in diesem Jahr mit vielen Premieren aufwartet, fest im Programm der Berlinale etabliert. Den Auftakt macht „Comme un chef“ („The Chef„) von Daniel Cohen, eine französische Komödie, die so locker und lecker ist, wie die Brioches, die Chefkoch Lagarde (Jean Reno) für seine Tochter zubereitet, um den Familienfrieden und außerdem die französische Haute Cuisine vor der Molekularküche zu retten. Sonja Frühsammer wird nach dem Film ein Menü servieren. In „Mugaritz B.S.O.“ von Juantxo Sardon übersetzt der Musiker Felipe Ugarte die kulinarisch und visuell delikaten Gerichte des baskischen Starkochs Andoni Luis Aduriz aus San Sebastián in Musik. Musiker und Koch zeigen, wie überall auf der Welt die Zutaten eines Gerichts und die Musik in einer Konstellation aus Landschaft und Tradition entstehen.
„Entre les Bras“ („Step Up to the Plate„) von Paul Lacoste dokumentiert den spannenden Generationswechsel in dem französischen 3-Sterne Restaurant Bras aus Laguiole, Aubrac. Der Vater Michel Bras glaubt, dass der Weg nach oben leichter ist, als der Kampf, um an der Spitze zu bleiben. Michael Kempf hat die delikate Aufgabe, nach dieser Dokumentation ein französisch inspiriertes Menü zu kreieren. Im Dokumentarfilm „Last Call at the Oasis“ von Oscar-Preisträgerin Jessica Yu kämpfen Experten und unerschrockene Aktivisten, wie die reale Erin Brockovich, gegen den lokalen und globalen Missbrauch des Wassers. Die Filmemacher und Experten diskutieren überraschende Lösungen, um den Mangel an Trinkwasser zu beheben. Ein Vorschlag besteht darin, Abwasser zu recyclen.
Ein Spitzenkoch der vegetarischen Küche muss in TSAO Jui-Yuans Spielfilm „Joyful Reunion“ sein Restaurant aufgeben, weil er das Gedächtnis verliert. Mit einem Gericht aus seiner Jugend kehrt die Erinnerung zurück und er erkennt seine erste Liebe wieder. In „Das Rohe und das Gekochte“ („The Raw and the Cooked„) dokumentiert Monika Treut das erwachende „green movement“ in Taiwan. „Canned Dreams“ porträtiert auf einer bildgewaltigen Reise um die Welt die Schicksale einfacher Arbeiter, die an der Herstellung einer Dose Ravioli beteiligt sind. „Lupe el de la Vaca“ („Lupe of the Cow„) zeigt mexikanische Kleinbauern, die mit Witz und Musik ihr hartes Leben meistern. In dem koreanischen Gangsterfilm „Hindsight“ verliebt sich ein Bandenboss bei einem Kochkurs in seine Mitstudentin. Alexa Karolinski zeigt in „Oma & Bella“ wie ihre Oma und deren Freundin in Charlottenburg jüdische Traditionen pflegen.
Der Vorverkauf für das Kulinarische Kino beginnt am 6. Februar 2012 um 10:00 Uhr an den Zentralen Vorverkaufsstellen in den Arkaden am Potsdamer Platz, im Kino International und im Haus der Berliner Festspiele sowie online unter www.berlinale.de und an allen an das Eventim-Netz angeschlossenen Theaterkassen.