Erste Einblicke in die 8. Ausgabe von Achtung Berlin


Samuel Finzi und Loretta Pflaum in "Headshot", Foto: Lawrence Tooley

Samuel Finzi und Loretta Pflaum in "Headshot", Foto: Lawrence Tooley

Achtung Berlin widmet sich vom 18. bis 25. April dem aktuellen Output hiesiger Filmschaffender. Von der romantischen Kiez-Komödie bis zu bildstarken Dokumentarfilmen zeigt das drittgrößte Filmfestival der Stadt wieder Produktionen aus Berlin und Brandenburg. Die ersten Filme des Wettbewerbs stehen nun endlich fest.

Eröffnet wird das Festival am 18. April 2012 im Kino International von dem Roadmovie „Puppe, Icke & der Dicke„. Regisseur Felix Stienz darin erzählt von der letzten Kurierfahrt des kleinwüchsigen Bomber, der auf dem Weg von Paris nach Berlin auf zwei Menschen trifft, die sein Leben verändern: Der dicke und stumme Bruno und die blinde Europe. Bomber, der wie sein Darsteller Tobi B. am Silver-Russell-Syndrom leidet, bezeichnet das fortan gemeinsam reisende Trio freimütig als „Kloppi-Verein“. Es folgt ein Roadmovie mit allerlei skurrilen Situationen, die eben dann entstehen, wenn gegensätzliche  Gestalten aufeinandertreffen. „Puppe, Icke & der Dicke“ konnte bereits in diesem Jahr auf dem Max Ophüls Preis Filmfestival in Saarbrücken überzeugen und gewann dort den Publikumspreis. Ein Eröffnungserfolg dürfte den Achtung Berlin-Initiatoren Hajo Schäfer und Sebastian Brose damit wohl sicher sein.

Auf eine Zeitreise in das Berlin der Neunziger Jahre begibt sich Lucian Busse mit seiner Dokumentation „Berlinized-Sexy An Eis„. Neben den großen politischen Umbrüchen und der kommerzialisierten Technokultur prägte ein heute eher vergessenes Paralleluniversum das Lebensgefühl der Stadt: Die Welt der Kellerbars und Hinterhofprojekte. In nie gezeigten Archivaufnahmen öffnet der Film ein lebendiges Fenster zum Nachwende-Mythos der Stadt.

http://www.youtube.com/watch?v=Nhb3GqwWmxs

In der pulsierenden Kreuzberger Kreativszene spielt der internationale Festivalerfolg „Headshot„, der u.a. 2010 auf der Viennale gezeigt wurde und im Wettbewerb des 40. Internationalen Filmfestivals in Rotterdam lief, von Lawrence Tooley mit Samuel Finzi und Loretta Pflaum in den Hauptrollen.  Pflaum spielt in „Headshot“ eine Fotografin, die durch den überraschenden Tod eines Models in eine existenzielle Krise stürzt – der Beginn eines spannenden Generationenporträts im heutigen Berlin. Humorig und mit bissig-schwarzem Untertont versetzt blickt Oliver Rhis dagegen in „Dating Lanzelot“ auf die Sexualität und den damit verbundenen Wünschen der heutigen Mittzwanziger. Der schüchterne Student Lanzelot, gespielt von Peter Weiss, datet sich auf der Suche nach der großen Liebe durchs Internet und durch die halbe Hauptstadt. Doch statt auf die Traumfrau trifft er auf zwangsneurotische Großstadt-Singles, die ihn für ihre heimlichen Sex-Fantasien ausnutzen wollen.

MD

achtung berlin 18. bis 25. April, Babylon Mitte, Filmtheater am Friedrichshain, Passage Neukölln, Kino International www.achtungberlin.de