Festivalbericht zum 9. Internationalen Fußballfilmfestival 11mm
Wirbel um einen alten Film
Internationale Perlen
Nicht zu vergessen die internationalen Perlen, die 11mm ans Licht brachte: So begeisterte die Doku „Meanwhile in Mamelodi“ (von Benjamin Kahlmeyer) mit einem toll bebilderten und äußerst professionell produzierten Blick zurück auf das Eröffnungsspiel der WM in Südafrika. Afrika widmete sich auch der amerikanische Dokumentarfilm „Without A Fight“ (Jason Arthurs), der seine Weltpremiere in Berlin feierte und nach dem Glamour und der Aufmerksamkeit durch die WM das tägliche Leben in Kinbera, einem der größten afrikanischen Slums in den Mittelpunkt rückt. Aus Südamerika begeisterten der venezolanische Beitrag „Hermano“ (Enrique Aular) und die Deutschlandpremiere von „Mário Filho, O Criador das Multidões“ (Oscar Maron), den Sieger des brasilianischen Partner-Fußballfilmfestivals Cinefoot, den 11mm präsentierte. Im Blickpunkt des Films: Der Journalist und Visionär der 20er Jahre Mario Filho, eine brasilianische Fußballlegende, die ihren Ruhm keiner außergewöhnlichen Leistung auf dem Platz verdankt. Eine Veranstaltung mit trauriger Note, da im November letzten Jahres Filmemacher Oscar Maron Filho überraschend verstarb.
Am Ende fünf aufregender und erfolgreicher Fußballfilmtage zählte die 11mm-Mannschaft über 4000 meist glückliche Besucher, die über 50 Filme aus 20 Ländern beiwohnten – und das obwohl am Festival-Montag Thomas Gottschalk das Babylon belagerte. Ein großer Erfolg und Rekord, den das Festival auch seinem 1. Internationalen Kinder- und Jugend-Fußballfilmfestival verdankt, das zur Deutschland-Premiere von „The Liverpool Goalie“ (Arild Andersen ) und an den Vormittagen mehr als 900 Kinder und Jugendliche bei den Schulvorstellungen besuchten – und natürlich Sepp Maier und seinem „alten Film„.
Denis Demmerle