Interview mit Schauspieler Justus von Dohnányi

Aus Hamlet wird Omelett


http://www.youtube.com/watch?v=eiIqfzQ2dpU

Im Film bringt das Handy, als Symbol für die moderne Kommunikationstechnik, die Geschichte ins Rollen. Wie sehr verändert die Technologie unsere Welt?
Ich glaube im Rückblick auf unsere heutige Zeit, werden wir irgendwann sagen, dass wir den Umgang mit der Technik damals noch nicht gelernt hatten. Die hat uns überholt. Wir wissen noch nicht, was das für Auswirkungen hat. Im Augenblick lernen wir, dass Partnerschaften angeklickt und geschlossen werden. Über ein Auswahlverfahren, mit dem sonst der neue Wagen oder die neue Wohnung ausgesucht wurde. Wir werden sehen, was das mit uns macht.

Das Handy steht für permanente Erreichbarkeit…
Klar. Aber damit geht jede Generation anders um. Ein Sechzigjähriger anders, als ein Fünfzehnjähriger. Man muss wissen, wann man es ausstellt und nicht erreichbar sein will.

Sie haben selbst Regie geführt. Verändert das Ihre Sicht auf das Ganze?

Ja. Wir Schauspieler werden für einen Moment des Films gebucht. Darauf konzentrieren wir uns und gehen wieder. Der Film aber besteht aus einem unheimlich langen Vorlauf und aus unheimlich viel Nacharbeit. Der Ablauf ist ganz anders, als das, was der Schauspieler am Set wahrnimmt.

Nach Ihrer ersten Regiearbeit beim „Tatort„, schreiben Sie für Ihre zweite Regiearbeit nun auch das „Tatort„-Drehbuch. Was dürfen die Zuschauer erwarten?
Wird gerade erst erarbeitet. Ich hoffe auf einen unterhaltsamen, spannenden Film. Wir drehen noch in diesem Jahr, ausgestrahlt wird er erst im nächsten.

Ihr „Tatort“ wurde oft gelobt, hat aber auch stark polarisiert. Auch, weil er neue Wege ging. Setzen Sie das fort?
Nicht unbedingt. Das ist nicht das Konzept. Wir wollen aber einen besonderen Film drehen, der sehr eigenständig sein soll. Ohne aus der Reihe tanzen.

Die Fragen stellte Denis Demmerle.

„Ruhm“, Regie:  Isabel Kleefeld,  Hauptdarsteller:  Ursula Strauss, Johanna Gastdorf, Justus von Dohnanyi, Heino Ferch, Stefan Kurt, Thorsten Merten, Matthias Brandt, Senta Berger, Gabriela Maria Schmeide, Julia Koschitz, Axel Ranisch, Gennadi Vengerov, Kinostart: 22. März

1 2 3