Erste Einblicke in die zweite Ausgabe von Down Under Berlin

Erste Einblicke in die zweite Ausgabe von Down Under Berlin


Die Topp Twins Jools und Lynda: Ein Musikerleben im Zeichen für die Schwulen- und Lesbenrechte. Foto: Sally Tagg/Diva Productions — Argot Pictures

Die Topp Twins Jools und Lynda: Ein Musikerleben im Zeichen der Schwulen- und Lesbenrechte. Foto: Sally Tagg/Diva Productions — Argot Pictures

Mit einer Auswahl neuseeländischer Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme erweitert Down Under Berlin (13. bis 16. September) sein Programm in seiner zweiten Ausgabe um aktuelles Kino aus Neuseeland. Zum ersten Mal in Deutschland zeigt das Festival Jason Stutters Krimikomödie „Predicament“ und die „I Am the River„. Die Regisseure Mark McNeill und Luigi Cutore zeichnen in ihrem Dokumentarfilm den Kampf um die Rechte an einer neu entdeckten Kollektion historischer Aufnahmen von Whanganui Maoris nach, auf die sowohl der Tribe, als auch die Erben des Fotografen Anspruch erheben. In der Berlin-Premiere des humorvollen Musik-Biopic „The Topp Twins: Untouchable Girls“ begleitet Regisseurin Leanne Pooley das Leben des lesbischen Zwillingspärchens und kultigen Singer/Songwriter-Duos Linda und Jooly Topp, deren Musik sich u.a. für die Schwulen- und Lesbenrechte in Neuseeland einsetzte. Das Spotlight der Sektion „Neuseeland“ ist einem der talentiertesten jungen Filmemachern Neuseelands, Taika Waititi, gewidmet, dessen  oscarnominierten Kurzfilm „Two Cars, One Night“ und der Debütspielfilm „Eagle vs Shark“ beim Festival zu sehen sein werden.

Das Kurzfilmprogramm „1000 Faces Australia“ beschäftigt sich mit dem Leben und den Bedürfnissen junger Menschen in Australien. So zeigt Gregory Stehles „Riding in Between“ in authentischen Bildern, wie schwierig es für junge Aborigines sein kann, den für sie geeigneten Weg zwischen Tradition und Assimilation zu finden. Einfühlsam und mit poetischen Bildern zeigt „Abandon“ von Julian Argus, wie behutsam erste Liebe entstehen, vergehen und wiederkehren kann. Victoria Goodyears Film „Kamambo“ („Butterfly„) beruht hingegen auf einer wahren Begebenheit. Gemeinsam mit ihrer Familie flüchtete die zehnjährige Anike vor den politischen Unruhen aus West-Papua: Doch sich nach ihrer Ankunft in Australien auch als zugehörig zu fühlen, ist für sie mindestens genauso schwer, wie die Erinnerungen an das Erlebte einfach abzuschütteln.

Mit dem „New Talents Showcase“ wirft das Festival einen Blick auf die australischen Filmemacher von morgen und stellt die aktuellen Tendenzen des australischen Filmschaffens vor. Der Showcase soll sich zu einer Plattform entwickeln, die den australischen Filmnachwuchs einem europäischen Publikum vorstellt und die Entwicklung australisch-deutscher Filmproduktionen unterstützt. Erstmals werden Abschlussarbeiten der Sydney Film School, des Victorian College of the Arts und der Western Australian Screen Academy der Edith Cowan University gezeigt, der beliebteste Debutfilm wird anschließend von dem Festivalpublikum mit dem New Talents Audience Award prämiert.

Down Under Berlin präsentiert in diesem Jahr dazu erstmals unter dem Motto „Classroom in the Cinema: Fokus Australien“ ein Schulprogramm. Überdies wird es in der Sektion „Open Screen“ ein Wiedersehen mit anderen Berliner Filmfestivals geben. Das ZEBRA Poetry Film Festival, das vom 18. bis 21 Oktober stattfinden wird, und das International Comedy Film Festival sind Partnerfestivals von Down Under Berlin und werden ausgewählte australischen Filme aus ihren Programmen zeigen.

MD