Internationales Filmfestival „Film ohne Grenzen“ in Bad Saarow

Film(e) ohne Grenzen


"Searching For Sugar Man" ist eines der Highlights des "Film Ohne Grenzen"-Filmfestivals in Bad Saarow.

"Searching For Sugar Man" ist eines der Highlights des "Film Ohne Grenzen"-Filmfestivals in Bad Saarow.

Es gibt immer mal wieder Menschen, die durch und in ihrem Schaffen ein Stück des kollektiven Gewissens verorten. Filme sind dazu, ob ihrer universellen Bildsprache, besser geeignet als Streitschriften, Postulate, Bücher oder große Reden. Bei gut 99% der Mitbürger wird sich wohl Empathie einstellen, wenn das Gesehene ungerechtfertigte Bedingungen anhand einer Minorität aufzeigt. Oftmals bewegen Filme soweit, dass sie zum Handeln animieren oder wenigstens zum Nachdenken anregen, sich selbst in der und die Welt zu reflektieren. Dabei kann der Zuschauer stets über die Grenzen seines Kosmos schreiten und so eben vielleicht sich und die Menschheit nicht nur besser verstehen, sondern auch besser machen. Das Filmfestival Film ohne Grenzen widmet sich nun erstmalig in Deutschland solchen Filmen, die sich in unterschiedlichsten Genres auf unsere gemeinsame Humanität besinnen.
Inspiration für das bereits seit 2008 in Italien stattfindende Filmfestival ist ursprünglich der Deutsche Dokumentarfilm von Paul Smaczny „Knowledge Is The Beginning„, der die Geschichte des „West-Östlichen Divan-Orchesters“ erzählt. Das von Daniel Barenboim und Edward Said gegründete Orchester besteht aus Musikern, deren Heimatländer sich seit Jahrzehnten bekriegen.

Eine der beiden deutschen Festivaldirektorinnen Susanne Suermondt erklärt, wer die Idee hatte, das Festival erstmalig nach Deutschland zu bringen, was Sie damit zu tun hat und worauf man gespannt sein kann: „Janina Quint, eine in New York lebende, deutsche Filmemacherin, die eine Freundin von mir ist, gründete vor sechs Jahren das Festival als „Senza Frontiere“-Festival in Italien. Ich bin von dieser Idee des Festivals begeistert, Janina fragte mich, ob ich das nicht auch in Deutschland ausrichten möchte, und so organisieren meine Partnerin Antje Bidder-Conrad und ich nun seit Monaten dieses wunderbare Festival.“

Thematisch tiefgehende und nicht nur seichte Unterhaltung steht dabei auf dem Programm. Eine Einführung von Wenzel Michalski, Geschäftsführer Human Rights Watch Deutschland, zum Film „The Gatekeepers“ (Israel, 2012) wird sicher aufschlussreich. Regisseur Dror Moreh begleitet in dem für den Oscar nominierten Dokumentarfilm sechs ehemalige Chefs des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet. Diese berichten in ungewöhnlicher Offenheit über ihre Arbeit. Übergeordnetes Thema dabei ist die Frage der Rechtmäßigkeit und ethischen Rechtfertigung der Okkupation der Palästinensergebiete.

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