TrickTruck: Das rollende Animationsstudio
Wie kreativ es in einem LKW zu gehen kann, zeigt der TrickTruck – ein mobiles Animationsstudio für Kinder. Auf dem KUKI Festival 2012 feierte der umgebaute Umzugswagen seine Premiere. Im Nachmittagsprogramm des Festivals konnten Kinder hier unter professioneller Anleitung einen eigenen Film umsetzen. Auch 2013 ist der TrickTruck wieder auf dem KUKI im Einsatz. Zuvor machte er an sechs Berliner Schulen Halt. Wir haben den TrickTruckern mal über die Schulter geschaut.
Mitten auf dem weitläufigen Gelände der Staatlichen Ballettschule und Schule für Artistik Berlin steht der kleine, bunte TrickTruck. Während man durch die großen Glasfenster des schlichten, modernen Schulgebäudes einige Ballett-Elfen beim lautlosen Aufwärmen beobachten kann, rumpelt es in der kleinen Box mächtig. „Willkommen in der kreativen Blechbüchse“ grinst Trickfilmproduzent Matthias Daenschel, der im Inneren des TrickTrucks den Hut auf hat. Um ihn herum wuseln zwei Handvoll Schülerinnen und Schüler der 5. bis 12. Klasse. Viel mehr passt hier kaum rein. Auf geschätzt zehn Quadratmetern LKW-Fläche sind zwei Trickboxen eingebaut, in denen die Kinder sorgfältig jedes einzelne Bild legen und fotografieren, sowie ein großer Tisch zum gemeinsamen Arbeiten, Besprechen, Ausschneiden, Zusammenkleben und wieder Auseinanderfriemeln.
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Drei Heizstrahler sorgen für angenehme Temperaturen im Truck trotz des frischen Herbstwetters. Seit drei Jahren leitet Daenschel Animationsworkshops für Kinder, im TrickTruck ist er zum zweiten Mal im Einsatz. Innerhalb einer Woche soll hier mittels Legetrick „Der kleine Prinz“ als animierter Kurzfilm entstehen. Ein ambitioniertes Projekt. Aber Daenschel ist entspannt: „Es ist unfassbar, wie schnell die Kinder alles begreifen und umsetzen,“ sagt der dreifache Vater. „Wir haben heute den fünften Drehtag und schon viereinhalb Minuten im Kasten – das ist Wahnsinn.“ Trotz der vielen Kinder auf engstem Raum ist eins ganz wichtig: Ruhe. Wenn alle durcheinander quatschen, funktioniert nichts, das verstehen die Kinder schnell. Nach anfänglichen Unruhen über die Aufgabenverteilung für die kommenden Stunden beginnen alle konzentriert mit der Arbeit.