Unknown Pleasures 2014 im Babylon Mitte

Alles andere als "nur" Indie


Ein weiteres Highlight ist Alexander Paynes stilisiertes Schwarzweiß-Drama „Nebraska„. Der alternde, leicht demenzkranke und dem Alkohol nahestehende Woody Grant (Bruce Dern) will darin von seinem Wohnort in Montana nach Nebraska reisen, weil er glaubt, dort bei einem Gewinnspiel eine Million Dollar gewonnen zu haben. Sein Sohn David, der weiß, dass es sich bei dem Lotterielos um einen geschickt gestalteten Werbeprospekt handelt, willigt dennoch ein, seinen Vater bei dieser Reise zu begleiten. Unterwegs hält das Duo in der Kleinstadt Hawthorne – Woodys Geburtsort, in dem es zu unverhofften Begegnungen mit Verwandten und Bekannten kommt, wie dem einstigen besten Freund Woodys, Ed Pegram (Stacy Keach). Schnell bekommt die ganze Stadt mit, was der Grund für die Reise von Vater und Sohn ist, und die beiden sind dem Neid und der Missgunst der Bewohner ausgesetzt. „Nebraska“ reiht sich nahtlos in Alexander Paynes bisheriges Filmschaffen ein – er blickt liebevoll auf seiner Charaktere und erzählt seine Geschichte in betont leiser Form. Ebenfalls sehenswert: Matt Wolfs „Teenage„, der in einer Collage aus alten und neuen 8mm- und 16mm-Bildern die Geschichte der modernen Jugendkultur erzählt.

Zahlreiche Gäste werden auch in diesem Jahr ihre Filme persönlich vorstellen. So erwartet Unknown Pleasures Mike Ott („Pearblossom Hwy„), Nathan Silver („Soft in the Head„) und Joanna Arnow („I Hate Myself„), die in ihrem Debütfilm mutig und direkt ihre Beziehung zu ihrem Freund dokumentiert (Hier zum Interview mit der Regisseurin). Für musikalische Freuden sorgt schließlich Kim Taylor, eine der Hauptdarstellerinnen von Matt Potterfields „I Used To Be Darker„), die nach der Aufführung des Films ein Konzert geben wird.

MD

Unknown Pleasures 1. bis 15. Januar 2014, Babylon Mitte, Programm unter www.unknownpleasures.de

1 2