filmPOLSKA 2014: Sławomir Shuty im Club der polnischen Versager

Film als Psychotrip


Sławomir Shuty unterhält sich mit Deniz Sertkol im im Club der polnischen Versager bei filmPOLSKA. Foto: Alexander Czekalla

Sławomir Shuty unterhält sich mit Deniz Sertkol im im Club der polnischen Versager bei filmPOLSKA. Foto: Alexander Czekalla

Von der Blockade

Der kürzeste und letzte Film des Abends ist stilistisch und inhaltlich ganz anders: „Trip„, ein größtenteils monochromer Stop-Motion-Animationsfilm und Abschluss einer Trilogie ist zugleich Shutys persönlichster Film. Er handelt von einem Phänomen, das viele Kreative kennen: die Blockade.

Der titelgebende Trip soll dem animierten Sławomir Shuty helfen, auf neue Ideen zu kommen. Erst hackt er verzweifelt auf seine Schreibmaschine ein, dann beißt er in einen vielversprechenden Kuchen – bald läuft er durch einen Blätterwald und beginnt seine eigenen Arme vollzukritzeln. In einer Öko-Hütte trifft er auf zwei esoterische Gestalten und beschließt, die beiden zu engagieren. Der Kampf gegen die eigenen Dämonen wird hier im Gegensatz zu „Luna“ und „Pokój“ explizit und nimmt ein versöhnliches, wenngleich pointenarmes Ende.

In Zukunft wolle er weiter Richtung Animation gehen, sagt Shuty am Ende des Publikumsgesprächs.

In den kommenden Tagen hat sich der Filmemacher selbst vorgenommen, im Publikum von filmPOLSKA zu sitzen: „Parasite“ von seinen Freunden Anka und Wilhelm Sasnal stehe ganz oben auf seiner Liste.

Deniz Sertkol

Die von Maciej Rant kuratierte Trilogie „Das psychedelische Kino des Sławomir Shuty“ umfasst…
Luna„, PL 2006; 64 min; OmeU, digital; R: Cyrk Shuty
Pokój„, PL 2011; 29 min; OmeU, digital; R: Sławomir Mateja, Maciej Bochniak; B: Sławomir Shuty
Trip„, PL 2012; 11 min; OmeU, digital; R: Sławomir Shuty

Der Text von Deniz Sertkol entstand im deutsch-polnischen Programm „Über Filme schreiben ist über die Welt schreiben“ für junge Journalisten und Filmkritiker.

Weitere Beiträge bei Berliner Filmfestivals:

„Kino ist Mut. Kino ist Kultur“ von Nina Linkel.
„Filmische Impressionen des polnischen Lebens in Deutschland“ von Agata Czamanska.
Die Filmkritik „Was, wenn es keinen Gott gibt? zu Pawel Pawlikowskis „Ida“ von Oliwia Blender.

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