Interview mit Festivalleiter Heinz Hermanns zur 30. Ausgabe von interfilm

Das ist aktive Kulturpolitik



Aus eurem Festival heraus entstanden eigene Filmfeste, wie das KuKi, das Zebra Poetry Film Festival und das Going Underground…
Das Kuki ist beides, eigenes Festival, aber auch Teil von interfilm. Ein Festival im Festival – wie die Generation in der Berlinale. Going Underground habe ich gemeinsam mit einem Mitarbeiter des Berliner Fenster aufgebaut, entwickelt und dann auch zehn Jahre zusammen gemacht. Das Zebra entstand, als der Chef der Literaturwerkstatt, mein guter Freund Thomas Wohlfarth, die Idee hatte, die kurze, konzentrierte Poesie mit dem Kurzfilm zusammen zu führen. Da wir die Experten in diesem Bereich sind und weltweit die ganzen Kontakte haben, kümmerten wir uns um Ausschreibung, Logistik und Filmemacher-Betreuung. Gerade die ersten zwei, drei Ausgaben haben wir da viel mitorganisiert. Ich finde es eine tolle Idee, etwas Neues entstehen zu lassen. Das Publikum ist sehr speziell, da nicht nur Film- oder nur Literatur-Publikum kommt, sondern sich das neu mischt.

Weiterlesen: Filmtipps und alles Wissenswerte zum KUKI.

Was zeichnet für dich einen gelungenen Kurzfilm aus?
Dass er weiß, was er in seiner Zeit erzählen will. Er darf nicht zu lang und nicht zu kurz sein. Man muss beim Kurzfilm besonders auf die Dramaturgie achten und darf nicht den Fehler machen, etwas erzählen zu wollen, was in der Zeit nicht machbar oder auch nur ein Teil eines Spielfilms ist. Dass man eine Idee verwirklicht, die dramaturgisch passt und seine Zuschauer von Anfang an packt und ein gutes Ende findet. Das muss in der Zeit des Kurzfilms perfekt funktionieren.

Wie viele Kurzfilme siehst du über das Jahr?
Unterschiedlich, 2.000 bis 3.000.

Wie viele finden Einzug ins interfilm-Programm?
Ich sichte auch für andere Filmfeste, wie zum Short Visions, das wir gerade in China mitgegründet haben. Uns erreichen bei interfilm rund 7.000 Einreichungen, davon kommen circa 500 ins Programm.

1 2 3