COFFI – Italian Film & Art Festival 2015 in der Willner Brauerei
COFFI-Festival: Ein Stück "Italianità" in Berlin
Zum ambitionierten Programm des Festivals gehören eine umfangreiche Kunstausstellung, verschiedene Musik- und Theaterdarbietungen und die Vorführung italienischer Filme aus den letzten Jahren. Das Publikum bekommt eine Auswahl an thematisch und formal unterschiedlichen Kurz- und Langfilmen präsentiert. Auffallend erscheint der hohe Anteil an dokumentarischen Beiträgen. Dazu gehört beispielsweise „Vento – l’Italia in bicicletta lungo il fiume Po“ (zu sehen am 10. Juli um 14 Uhr) von 2014. Das Gemeinschaftswerk dreier Autoren lädt dazu ein, die Landschaft entlang eines der längsten Flüsse Europas, des Po, zu erkunden. Das Gebiet um den Fluss, die „padana del Po“, kämpft mit dem Voruteil, dass hier das schlechteste Wetter Italiens herrscht, und – genauso wie die Menschen, die hier leben – sei es grau und langweilig.
In eine ganz andere italienische Region führt der Kurzfilm „L’incantatore di pesci“ („Charming the Fishes“ (2013) zu sehen am 10. Juli um 19 Uhr) von Mon Ross, der auf einem neapolitanischen Fischerschiff spielt. Kernige, sympathische Männer erzählen von den heutigen Herausforderungen des Fischfangs. Zusammenhängende Aussagen konnten den Protagonisten nur schwer entlockt werden, die Männer machen dem Klischee des wortkargen Fischers alle Ehre. Doch der Film kommt auch ohne lange Reden aus, die Musik wiegt den Zuschauer gemeinsam mit den Wellen in eine romantische Stimmung, die ihren Höhepunkt findet, wenn sich die Nacht mit den ersten Sonnenstrahlen verflüchtigt und den Blick auf den Golf von Neapel freigibt.