Shebeen Flick 2016: Irisches Kino im Berliner Moviemento
Filme über Vergangenheit und Gegenwart
Gerade die beiden letzteren Punkte sollten auch an diesem Wochenende nicht zu kurz kommen. So eröffnet das Festival am Donnerstag, dem 17. März mit dem in Schwarz-weiß gedrehten Dokumentarfilm „Bargaintown“ von 1988. Der 16 mm-Film wurde 2015 restauriert und wird nun erstmalig in Berlin gezeigt. Er liest sich als Hymne an das Dublin vor der Welle der Modernisierung, die das Stadtzentrum in den letzten 25 Jahren veränderte und zu einem der beliebtesten Tourismusziele in Europa machte. Die Mittelschicht mit ihren Kleinläden, den Pubs und ihrer Musik stehen im Vordergrund des nostalgischen Films. Im Anschluss an die Vorführung wird, wie nicht anders zu erwarten, mit Irish Whiskey angestoßen.
Ein weiterer Tribut an alte Zeiten leistet das Festival mit Alan Parkers „The Commitments“ (19. März um 18 Uhr) von 1991, der 25-jähriges Jubiläum feiert und den Erfolg der titelgebenden irischen Soul-Band in einem halb tragischen, halb komischen Spielfilm nachspürt. Im Dokumentarfilm „Older Than Ireland“ (20. März um 18 Uhr) lässt Alex Fegan dreißig 100-Jährige über ihr Leben und ihr Land zu Wort kommen. Ihre Perspektive rückt die Betrachtungen einer aktuellen, kurzlebigen Generation relativierend zurecht.
Drei beeindruckende Spielfilme stehen im diesjährigen Programm des Shebeen Flick, die ein ungeschöntes, sensibles und eher pessimistisches Bild der modernen irischen Gesellschaft zeichnen – wobei sie durchaus allgemeingültige Themen und Empfindungen aufgreifen.