Interview mit Filip Kovačević und Djordje Stanković zu ihrem Film „Auferstehung“

Filip Kovačević: "In Serbien erwartet man von serbischen Filmen, dass sie serbische Themen besprechen."


Regisseur Filip Kovačević beim Interview in Cottbus. Foto: Teresa Vena

Regisseur Filip Kovačević beim Interview in Cottbus. Foto: Teresa Vena

Auf dem diesjährigen FilmFestival Cottbus feierte „Auferstehung“ („Inkarnacija„) seine Weltpremiere. Der Film zeichnet sich durch eine originelle Geschichte und deren technisch anspruchsvolle Umsetzung aus. In Cottbus hat Berliner Filmfestivals den jungen serbischen Regisseur Filip Kovačević und seinen Cutter Djordje Stanković getroffen.

Auferstehung“ lässt sich schwer definieren. Neben seinen Qualitäten als Actionfilm liest er sich als philosophische Parabel. War das Ihre Intention?
Filip Kovačević: Ja, auf jeden Fall. Es fällt mir insgesamt schwer, mich in Worten auszudrücken, deswegen wollte ich das visuelle Medium des Films für den Ausdruck meiner inneren Gedankenwelt nutzen. Die Empfindungen des Protagonisten entsprechen in abstrakter Form meinen eigenen oder denen eines jeden jungen Menschen, der sich auf der Suche nach sich selbst befindet und Verantwortung im Leben übernehmen will. Es soll der Kampf oder das Paradox geschildert werden, wie wir versuchen, möglichst alles unter Kontrolle zu haben. Je mehr wir es versuchen, desto weniger gelingt es uns. Lassen wir endlich los, erlangen wir erst echte Kontrolle über die Dinge.

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Die Hauptfigur befindet sich auf einer Art Reise, die ihr es ermöglichen soll, sich selbst zu verstehen…
Kovačević: Es handelt sich um eine Art Initiationsritus. Alle mythologischen Geschichten in denen es darum geht, ein besserer oder ein neuer Menschen zu werden, führen in einem ersten Schritt zu einem brachial-selbstzerstörerischen Akt. Die Helden müssen erst sterben oder zumindest fast, um wieder neugeboren zu werden und damit zu erkennen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Das braucht es, um Erwachsen zu werden und um Verantwortung zu übernehmen.

Sie sagen, dass Sie sich nicht gut in Worten ausdrücken können. Wie war die Arbeit am Drehbuch? Haben Sie sich helfen lassen?Djordje Kovačević: Ja, es ist in einer gemeinsamen Arbeit entstanden, so wie der ganze Film ein Gemeinschaftswerk ist. Vor ungefähr sieben Jahren hatte ich die Idee zum Film und erst im Laufe der Zeit wuchs alles zum jetzigen Resultat zusammen.

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