Interview mit Filip Kovačević und Djordje Stanković zu ihrem Film „Auferstehung“

Filip Kovačević: "In Serbien erwartet man von serbischen Filmen, dass sie serbische Themen besprechen."



Stanković: Es gab mehrere Autoren, wobei sich beispielsweise jemand auf die gedrehten Szenen konzentrierte und ein anderer explizit auf die Voice over-Partien.
Wie lange dauerte die Postproduktion? Wie haben Sie den Film finanziert?
Stanković: Fast ein ganzes Jahr, der Schnitt entstand in enger Zusammenarbeit zwischen dem Regisseur und mir. Wir haben uns fast über jede Szene gestritten und in chirurgisch genauer Arbeit zusammengestellt.
Kovačević: Djordje hat sich in Serbien bereits einen Namen als Regisseur für Hiphop-Musikvideos gemacht, was sein Gefühl für Rhythmus prägt. Für den Film war das genau das Richtige. Die Finanzierung war mehrheitlich privat und es waren 350.000 Euro veranschlagt. Doch gegen Ende entglitt uns die Planung und der Film konnte nur dank der ehrenamtlichen Arbeit der Beteiligten fertiggestellt werden.

Wie hat das Team zusammengefunden?
Kovačević: Die meisten sind Absolventen der Filmhochschule in Belgrad, wie auch Djordje, und sie wurden mir vom Produzenten vorgestellt. Ich komme nämlich aus einem anderen Berufsfeld, ich habe Mathematik studiert.

Der Hauptdarsteller ist sehr jung und man merkt ihm noch einige Unsicherheiten an…
Kovačević: Er ist jung, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden, zudem trage ich die Schuld an möglichen Unstimmigkeiten. Die Rolle ist meiner Meinung nach auch sehr schwer, denn sie interagiert kaum mit anderen und muss aus sich selbst heraus entstehen.

Welches Publikum, glauben Sie, spricht der Film an?
Kovačević: Ich denke vor allem ein junges, vielleicht eines, das sich für alternative Kultur und/oder Videospiele interessiert. Aber ich habe auch ältere Leute im Publikum gesehen, die ihn zu mögen schienen.
Stanković: In Serbien hat der Film glücklicherweise einen Verleih gefunden und wird am 7. Dezember in die Kinos kommen. Unser Traum wäre es, zwischen 10.000 und 15.000 Besucher zu schaffen. Es wird aber spannend, denn im Allgemeinen erwartet das serbische Publikum von serbischen Filmen, dass sie auch serbische Themen besprechen, was wir, abgesehen davon, dass wir in der Belgrader Altstadt gedreht haben, nicht tun.

Die Fragen stellte Teresa Vena für Berliner Filmfestivals.

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