Festival-Rückblick auf interfilm 2016
32. interfilm: Kurzfilme, die die Welt verändern
Los ging interfilm mit einer gelungenen Eröffnung am 14. November, die die unterschiedlichen Jurys vorstellte und einen starken Einblick ins Programm gab. So wurde der im Internationalen Wettbewerb laufende Live Action-Film „Samira“ von Charlotte A. Rolfes präsentiert, in dem der Dolmetscher Janosch einer Geflüchteten ein Versprechen macht, das für ihn weitreichende Konsequenzen hat. Die Filme bei der Eröffnung deuteten es schon an: Dieses Festival würde mit vielen politischen und gesellschaftskritischen Filme aufwarten können. Es gab mit KONFRONTATIONEN einen kompletten Wettbewerb gegen Gewalt und Intoleranz, der bemerkenswerte Filme zeigte.
Den KONFRONTATIONEN-Wettbewerb konnte am 20. November der herausragende kanadische Kurzfilm „Mon dernier été“ von Claude Demers gewinnen. „Mon dernier été“ hatte am gleichen Tag bereits den Preis für den Besten Jugendfilm, Teen Screen bei den KUKI Awards 2016 erhalten. Demers, der als Regisseur sowohl Lang- als auch Kurzfilme realisiert, war sichtlich gerührt über den doppelten Preisregen.
Auch abseits des Kinosaals bot der Wettbewerb Möglichkeit, sich auszutauschen und sich Gedanken zu machen über den gegenwärtigen Stand der Welt: Die internationale Cartoon Expo im Oval des Babylon Kinos zeigte während der Festivaltage Werke im Exil lebender Karikaturisten, die unter die Haut gingen. Der iranische Kurator der Ausstellung Kianoush Ramezani, der bei interfilm auch anwesend war, lebt selbst seit sechs Jahren im Exil. Er ist der Gründer von UNITED SKETCHES, einer Gesellschaft, die sich für die Meinungsfreiheit einsetzt und Karikaturisten im Exil unterstützt.