Woche der Kritik 2017: Zum 3. Mal in Berlin

Woche der Kritik 2017: Lost in Politics?


Woche der Kritik 2016Vom 8. bis 16. Februar 2017 findet die Woche der Kritik statt. Das junge Berliner Filmfestival gibt es 2017 seit drei Jahren. Organisiert wird es vom Verband der deutschen Filmkritik e.V.. Die Woche der Kritik gibt explizit Filmkritikern eine Plattform, um über Film zu diskutieren – ein Festival, das zur eingehenden Betrachtung von Film einlädt und den cinephilen Blick auf Filme stärkt. Dieses Jahr setzt es sich mit dem politischen Film und seiner Relevanz auseinander. Gegenwärtig sind politische Filme auf Festivals und Verleihungen stark vertreten und sehr erfolgreich, etwa Ken Loachs Sozialdrama „Ich, Daniel Blake„, das 2016 bei den Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme gewann und Gianfranco Rosis Dokumentarfilm „Seefeuer“ über das Leben von Flüchtlingen auf Lampedusa, der bei der Berlinale 2016 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde.
Inwiefern der politische Aspekt eines Films Qualitätskriterium sein kann und sollte und inwieweit das Politische auch das Kino vereinnahmen kann, das sind Fragen, denen sich die Woche der Kritik 2017 widmet. Bei der Podiumsdiskussion der Konferenz des Festivals LOST IN POLITICS im silent green Kulturquartier, die von Filmkritiker und Journalist Rüdiger Suchsland moderiert wird, diskutieren am 8. Februar ab 20 Uhr die Regisseurin und Produzentin Athina Rachel Tsangari, die Kuratorin Azize Tan, der Filmkritiker Joachim Lepastier (Cahiers du Cinéma), der Philosoph Alexander García Düttmann und der Redaktionsleiter KINO UND DEBÜT beim Bayerischen Rundfunk Carlos Gerstenhauer.

Neben der Konferenz lädt ein bemerkenswertes Filmprogramm zur Entdeckung ein. Dazu gehört Feng Xiaogangs „I Am Not Madame Bovary„. Das anspruchsvolle Drama über eine Frau, die sich nicht unterdrücken lässt, war 2016 ein Hit an den chinesischen Kinokassen und gewann zahlreiche Preise. „I Am Not Madame Bovary“ wird in Deutschland erstmalig gezeigt. Auf alle Filmscreenings folgen Debatten, die zur Auseinandersetzung mit dem Gesehenen einladen. Die anschließende Debatte bei „I Am Not Madame Bovary“ dreht sich um den Filmapparat und seine möglichen Verflechtungen mit politischen Systemen.

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