Film-Tipps und Trailer für den Kino-Juni 2017
7 Filme, die ihr im Juni nicht verpassen solltet
Axolotl Overkill
Darum geht es:
Der Axolotl, ist ein mexikanischer Schwanzlurch, der aussieht wie von der Spielzeugindustrie erdacht und der in seiner Entwicklung über das Larvenstadium nicht hinauskommt. Mifti ist 16, sieht aus wie 12 und ist ungefähr so abgefuckt und abgeklärt, wie fast alle Hipster zwischen 25 und 35, Rosenthaler Platz und Weserstraße. Mit ihren Halbgeschwistern lebt sie in einer WG in Berlin. Mama ist tot – offensichtlich noch nicht lange und alles sehr traumatisierend -, Papa zahlt die Miete. Mifti hat keinen Bock auf Schule, den meisten Erwachsenen fühlt sie sich moralisch und intellektuell überlegen. Ihre wie auch immer geartete Kaputtheit kompensiert sie mit Koks und unverbindlichem Geschlechtsverkehr und lässt sich mit einer Gruppe enddreißigjähriger gut situierter Bohèmiens durch die Berliner Clubs treiben bis sie schließlich auf die mysteriöse Alice trifft.
Was du zum Film wissen musst:
Mit „Axolotl Overkill“ hat Helene Hegemann ihren nur fast gleichnamigen Roman „Axolotl Roadkill“ selbst verfilmt. Der Film markiert das Spielfilmdebüt der 25-jährigen Theaterregisseurin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin, die sich nicht erst mit ebenjenem Roman im zarten Alter von 18 Jahren einen Namen als Wunderkind der Literatur gemacht hat, sondern sich dank ihres ersten mittellangen Films „Torpedo„, den sie mit 16 Jahren schrieb und drehte, auch Ophüls Preisträgerin nennen darf.
Dass das Buch damals zunächst von der Kritik in den Himmel hinauf gelobt wurde, dass Hegemann als die Stimme einer verloren heranwachsenden, wohlstandsverwahrlosten Berlin-Mitte-Generation gehandelt wurde, dass ebenjener Roman schließlich eine flächendeckende Diskussion über Autorschaft und Urheberrecht ins Rollen brachte, als klar wurde, dass Hegemann, einige Passagen des Buches dem Blog und Buch des Berliner Bloggers und Autors Airen entnommen hatte, muss man hier eigentlich niemandem mehr erklären.
Start: 29. Juni