Human Rights Film Festival Berlin 2019

HRFF 2019: Die menschlichen Schicksale stehen im Vordergrund


Anna Ramskogler-Witt leitet das Human Rights Film Festival (HRFF). Foto: HRFF

Themen wie die Wahrnehmung und Konsequenzen von geflüchteten Menschen in Europa oder die Endlichkeit von natürlichen Ressourcen haben in den deutschsprachigen Medien in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Das von Aktion gegen den Hunger organisierte Human Rights Film Festival Berlin versucht vom 18. bis 25. September 2019, die Hintergründe dieser Thematiken in filmischer Form der Öffentlichkeit nahezubringen. In Partnerschaft mit Save the Children und NRC Flüchtlingshilfe Deutschland umfasst das Programm 40 Dokumentarfilme aus 38 Ländern, die Geschichten von mutigen Menschen und Initiativen erzählen. Diese sollen dabei vor allem emotional berühren, eine Eigenschaft, die Festivalleiterin Anna Ramskogler-Witt zufolge bei Berichterstattungen über Schicksale von Geflüchteten in den Massenmedien häufig zu kurz kommt: „Ich finde, es geht ganz oft das eigentlich Wesentliche verloren: Und zwar, dass es einen meistens ziemlich tragischen Grund gibt, den wir uns gar nicht vorstellen können, warum Menschen ihre Heimat verlassen“, merkt die Projektleiterin des Human Rights Film Festivals an.

Die cineastische Weltreise ist dabei in drei thematische Sektionen aufgeteilt. Voices from a Troubled World umfasst Beiträge zu humanitären Krisen und Flucht. Darin wird der in Cannes als bester Dokumentarfilm ausgezeichnete „For Sama“ von Waad al-Kateab und Edward Watts das Festival am 18. September im Kino International eröffnen. Waad al-Kateab erzählt ihre Familiengeschichte im syrischen Kriegsgebiet von Aleppo. Dabei berichtet sie eindringlich von den existentiellen Fragestellungen, denen er sich in diesem grausamen Umfeld stellen musste: Fliehe ich aus meiner Heimat? Muss ich meine Tochter zurücklassen? Welchen Preis will und kann ich für die Freiheit zahlen?
Da Menschenrechte nicht nur in Krisenregionen besondere Aufmerksamkeit verdienen, widmet sich das Festival mit der Sektion Global Spotlights unter anderem den Schwierigkeiten des Ankommens in einer fremden Umgebung. In „Coeur de Pierre“ („Heart of Stone“) begleiten die Filmemacher Claire Billet und Olivier Jobard einen afghanischen Flüchtling in Frankreich über einen Zeitraum von acht Jahren, von seiner Kindheit bis zur Adoleszenz.

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Die polnische Journalistin Ewa Ewart
Die Sektion The Future is Now widmet sich den Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt. In dem Dokumentarfilm „The Curse of Abundance“ arbeitet die polnische Journalistin Ewa Ewart politische Diskurse und Hintergründe der umstrittenen Ölbohrungen im Nationalpark Yasuní in Ecuador auf. Die Bohrungen gefährden nicht nur die Natur, sondern auch das Land zweier indigener Völker.

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